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Bischof Bätzing würdigt Gemeinschaft Sant'Egidio für ihren "Friedensdienst"

Bischof Georg Bätzing

Bischof Georg Bätzing hat die Gemeinschaft Sant’Egidio dafür gewürdigt, die Armen, das Gebet und den Friedensdienst „mit Überzeugung zusammengedacht und zusammengebracht“ zu haben. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) predigte am Sonntag in Würzburg anlässlich des 55-jährigen Bestehens der Laienbewegung, die für die Organisation interreligiöser Friedenstreffen wie jenes von Assisi 1986 verantwortlich ist.

„Durch den tiefen Glauben und das überzeugende Tun so vieler Freunde und Freundinnen der Gemeinschaft strahlt Ostern heute konkret in das Leben vieler Menschen hinein“, sagte Bätzing in seiner Predigt. „Das ist für mich wirklich ein Grund, Ihnen heute von ganzem Herzen zu danken und mit Ihnen den auferstandenen Herrn zu preisen.“

Mit Blick auf den Aspekt der Amut sagte Bätzing, die Christen in der frühen Kirche seien „in die menschlichen und städtischen Randgebiete“ gegangen und hätten sich „hinein in Situationen von Armut, Krankheit und Aussonderung“ gewagt. „Möglich ist das nur, indem sich Philippus und die anderen persönlich mit den Armen, den Kranken, den psychisch Belasteten verbinden und ihnen als Freunde und wie Verwandte begegnen. Die heilende Kraft des Evangeliums ist dort besonders spürbar, wo Worte in konkretes Handeln überspringen, weil „das Ostergeheimnis unser ganzes Leben geprägt und verwandelt hat“ – wie es im Tagesgebet hieß. An der größeren Freiheit lässt sich die erlösende Kraft unseres Herrn bis heute am ehesten ablesen.“

„Dieser Anker unserer Freiheit will erbetet sein“, betonte Bätzing mit Blick auf den zweiten Aspekt, jenen des Gebets. „Darum braucht alles evangelisierende Tun geradezu notwendig seine Rückbindung im Gebet, im Hören und Verinnerlichen des Wortes Gottes und der persönlichen Antwort darauf, die letztlich nichts anderes ist als vertrauensvolle Hingabe in die Hand des Herrn.“

Schließlich gelte: „Wer sich aber ins Gebet vertieft und dort wie auch in der Freundschaft mit den Armen die Gemeinschaft mit Jesus sucht, der spürt unweigerlich und geradezu bedrängend, wie sehr diese Welt der Veränderung bedarf. Wer Gott sucht und sich mit Menschen in Not verbindet, der erkennt wie in einem Spiegel auch die unangenehmen Wahrheiten des Unrechts, der Sündhaftigkeit menschengemachter Strukturen, der Korruption und des Vormachtstrebens, das unendlich viel Leid in der Welt erzeugt.“

„Der ‚Geist der Wahrheit‘, diese kostbare Hinterlassenschaft des Auferstandenen an uns, hebt uns in die Verantwortung für den Frieden“, sagte der DBK-Vorsitzende. „Und diese Verantwortung ist nicht einfach delegierbar an Politikerinnen und Politiker und an diejenigen, die national und auf internationaler Bühne Einfluss nehmen. Der ‚Geist der Wahrheit‘ weist uns allen den je eigenen Ort zu, wo wir am Netz des Friedens mitknüpfen können.“

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