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Hilfswerk warnt: Menschenrecht auf Religionsfreiheit massiv bedroht (Bericht und Video)

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Religiöser Fundamentalismus tötet, zerstört und macht heute Menschen heimatlos in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Hilfswerk "Kirche in Not" veröffentlicht hat.

Der "Bericht zur Religionsfreiheit weltweit 2016" warnt vor den globalen Auswirkungen "eines neuen Phänomens religiös-motivierter Gewalt", die in dem Bericht als "islamistischer Hyper-Extremismus" bezeichnet wird.

Zu den zentralen Merkmalen dieser neuen Dimension von Extremismus gehören systematische Versuche, alle andersdenkenden Gruppen zu verjagen, beispiellose Grausamkeit, ein globales Agieren und der effiziente Einsatz der sozialen Medien, die häufig zur Gewaltverherrlichung genutzt werden.

Diese Faktoren bedrohen den Weltfrieden. In den vergangenen zwei Jahren habe es in jedem fünften Land der Welt Anschläge gegeben, die mit Hyper-Extremismus in Verbindung zu bringen sind – von Australien bis Schweden sowie in 17 afrikanischen Ländern.

Die Autoren des Berichts schließen sich der Entscheidung der USA und anderer an, die Verfolgungen religiöser Minderheiten durch den Islamischen Staat als Völkermord einzustufen und warnen vor einem breit angelegten Versuch, Pluralismus durch eine religiöse Monokultur zu ersetzen.

Der Bericht über die Beachtung der Religionsfreiheit in 196 Ländern der Welt kommt zu dem Ergebnis: "In Teilen des Nahen Ostens, einschließlich Irak und Syrien, eliminiert dieser Hyper-Extremismus alle Formen religiöser Vielfalt. Es besteht die Gefahr, dass dies auch in Teilen Afrikas und Asiens geschieht."

Das Vorwort zum Bericht verfasste die frühere IS-Geisel Pater Jacques Mourad aus Syrien. Fünf Monate wurde er vom IS gefangen gehalten, bis er im Oktober 2015 fliehen konnte. Pater Mourad schreibt: "Unsere Welt steht am Abgrund einer völligen Katastrophe, da der Extremismus alle Spuren der Vielfalt in der Gesellschaft auszulöschen droht."

Der alle zwei Jahre veröffentlichte Bericht stützt sich auf Untersuchungen von Journalisten, Wissenschaftlern und Seelsorgern. Entgegen der weitläufig vertretenen Ansicht, dass in der Regel die Regierungen für Verfolgung religiöser Minderheiten verantwortlich sind, sieht der Bericht die Schuld bei nicht-staatlichen militanten Gruppen in zwölf der 23 am stärksten betroffenen Länder.

Angesichts von Flüchtlingszahlen in einer neuen Rekordhöhe von 65,3 Millionen benennt der Bericht den extremistischen Islamismus als treibende Kraft der massiven Vertreibung, wie etwa in Afghanistan, Somalia und Syrien.

Die Religionsfreiheit sei aber nicht nur durch den militanten Islamismus bedroht. So werde aus China und Turkmenistan über ein "erneutes hartes Durchgreifen" gegen religiöse Gruppen berichtet sowie über eine fortwährende Missachtung der Menschenrechte für Gläubige in der kommunistischen Diktatur Nordkorea und in Eritrea.

Der Bericht zur Religionsfreiheit umfasst auch erfreuliche Nachrichten. So hätten religiöse Minderheiten in Bhutan, Ägypten und Katar in den letzten beiden Jahren bessere Möglichkeiten bekommen, ihren Glauben zu praktizieren.

Der "Bericht zur Religionsfreiheit weltweit 2016" kann online eingesehen und kostenlos heruntergeladen werden.

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