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Rupnik bleibt Priester trotz Ausschluss aus dem Jesuiten-Orden

Pater Marko Rupnik (Archiv)

Die Gesellschaft Jesu — der Orden, dem Papst Franziskus angehört — sieht sich mit einer Reihe von Missbrauchsskandalen in der ganzen Welt konfrontiert, darunter in Bolivien. Inmitten dieser Kontroversen haben die Jesuiten am heutigen Montag den Ausschluss von Pater Marko Ivan Rupnik bestätigt, einem bekannten Künstlerpriester, nach Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens.

Der Umgang des Jesuitenordens mit dem innerkirchlich als Künstler bekannten Rupnik hat zahlreiche Fragen aufgeworfen. 

Pater Johan Verschueren, der zuständige Beauftragte der Jesuiten in Rom, der die Untersuchung gegen Rupnik leitete, bestätigte die Entscheidung in einem Schreiben vom 24. Juli. Er teilte mit, dass Rupniks 30-tägige Berufungsfrist abgelaufen und sein Ausschluss aus dem Jesuitenorden damit endgültig sei.

Dennoch ist der schwerer sexueller Gewalt und psychischen wie seelischen Missbrauchs beschuldigte Rupnik weiter katholischer Priester. 

Verschueren sprach die Frage der Entlassung Rupniks aus dem Klerikerstand an und warum dieser Weg nicht beschritten wurde.

In seinem Brief wies der Jesuitenpater darauf hin, dass die Zuständigkeit für die Entlassung Rupniks aus dem Klerikerstand beim Heiligen Stuhl und nicht bei der Gesellschaft Jesu liege, und betonte, dass er bei seiner eigenen Entscheidungsfindung in diesem Fall ein Verfahren angestrebt habe, "das eine gerichtliche Beurteilung der Tatsachen, das Recht auf Verteidigung und die daraus resultierenden Sanktionen (oder einen möglichen Freispruch) gewährleisten konnte".

Aber "verschiedene Gründe, einschließlich der derzeitigen Grenzen der Normen in Bezug auf ähnliche Situationen, haben dies nicht erlaubt", sagte er.

Verschueren sagte auch, dass es der "feste Wunsch" der Jesuiten sei, sich rechtlich vom Aletti-Zentrum zu distanzieren. Die Jesuiten seien in Gesprächen mit dem Vikariat von Rom, wo sich das Zentrum befindet, um "den besten Weg zu finden, die partnerschaftlichen Beziehungen mit dem Zentrum zu beenden".

Das Aletti-Zentrum wurde von Rupnik gegründet und hat sich auf die Seite des mutmasslichen Missbrauchstäters gestellt, der bereits kurzfristig exkommuniziert war, weil er Berichten zufolge im Beichtstuhl einer Frau die Absolution erteilt hatte, mit der er selber sexuelle Beziehungen hatte.

Der Fall Rupnik und die Jesuiten

Laut einer früheren Erklärung auf der Website der Jesuiten reichen die Vorwürfe gegen Rupnik zurück auf den Zeitraum der Jahre 1985 bis 2018. Es geht um geistlichen, psychologischen und sexuellen Missbrauch  — sowie Missbrauch des Gewissens.

Die Vorwürfe betreffen vor allem seinen Umgang mit jungen weiblichen Personen, die als Ordensfrauen unter den Einfluss des als Kirchenkünstler aktiven Jesuiten geraten waren.

Im gleichen Monat wurde jedoch die Exkommunikation schon wieder aufgehoben — offenbar durch ein Dekret der Glaubenskongregation.  

Im Jahr 2022 durfte der Jesuit ein offizielles Logo für das Weltfamilientreffen entwerfen.

Orden von Skandalen erschüttert

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Das deutsche Hilfswerk Renovabis, das von Rupnik vermittelte Projekte unterstützt hat, hat sich von Rupnik ebenso distanziert wie die slowenische Bischofskonferenz: Die slowenischen Bischöfe haben die „emotionalen, sexuellen und spirituellen Gewalttaten Rupniks sowie seinen schweren Missbrauch des Sakraments der Beichte“ verurteilt.

Der Jesuitenorden wird seit Monaten durch Enthüllungen über Vorwürfe massiven sexuellen Missbrauchs durch Patres und desseen Vertuschung durch Ordensobere erschüttert; darunter mehrere Fälle in Bolivien und Spanien

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