Der Provinzial der Gesellschaft Jesu in Bolivien, Pater Bernardo Mercado, hat erklärt, dass er, selbst wenn er "geistesgestört" wäre, nicht in den Jesuitenorden eingetreten wäre, wenn er die wahre Situation des Ordens in Sachen sexueller Gewalt und Päderastie gekannt hätte.
Die Gesellschaft Jesu — der Orden, dem Papst Franziskus angehört — sieht sich mit einer Reihe von Missbrauchsskandalen in der ganzen Welt konfrontiert, darunter in Bolivien. Inmitten dieser Kontroversen haben die Jesuiten am heutigen Montag den Ausschluss von Pater Marko Ivan Rupnik bestätigt, einem bekannten Künstlerpriester, nach Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens.
Der in mehrere Missbrauchs- und Vertuschungsskandale verwickelte Jesuitenorden wird seit Monaten von Enthüllungen sexueller Gewalt an Minderjährigen in Bolivien erschüttert.
Der Orden der Jesuiten in Bolivien hat öffentlich erklärt, nicht das Tagebuch von Pater Alfonso Pedrajas, einem mutmaßlichen Kinderschänder, zensiert zu haben, bevor es der Staatsanwaltschaft übergeben wurde.
Die Jesuiten haben den schweren Missbrauchs beschuldigten Pater Marko Rupnik aus dem Orden ausgeschlossen. Offizieller Grund: Rupniks Weigerung, das Gehördsgelübde einzuhalten.
Der als "Gesellschaft Jesu" bekannte Jesuitenorden hat bekannt gegeben, dass sie eine Anwaltskanzlei und einen Fachverband beauftragt hat, die mutmaßlichen Missbrauchsfälle in ihren Schulen in Katalonien, Spanien, aufzuklären und die Opfer zu begleiten.
Der Skandal um Vorwürfe massiver sexueller Gewalt durch Jesuiten in Bolivien weitet sich aus: Zusätzlich zu den Vorwürfen gegen eine ganze Reihe von Ordensmännern wird nun gegen sechs weitere ermittelt, darunter den derzeitigen Provinzoberen, wegen Vertuschung.
Nach den von der spanischen Zeitung El País veröffentlichten Missbrauchsvorwürfen gegen den Jesuitenpater Alfonso Pedrajas in Bolivien sind weitere Jesuiten sexueller Gewalttaten gegen Minderjährige beschuldigt worden.