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„Kirche in Not“ verweist auf „neue Eskalation der Verfolgung“ von Christen an UN-Gedenktag

Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland

Anlässlich des „Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung“ am 22. August weist das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ auf eine „neue Eskalation der Verfolgung“ gegenüber Christen und anderen religiösen Gruppen hin.

Der Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland, Florian Ripka, erklärte: „Täglich gehen bei uns neue Schreckensmeldungen ein: Im Osten Pakistans brennen Extremisten Häuser von Christen nieder, weil einer Familie die Schändung des Korans vorgeworfen wird. Im indischen Bundesstaat Manipur sind ethnische Konflikte in eine offene Christenverfolgung ausgeartet, die seit drei Monaten anhält.“ Kaum eine Woche vergehe, in der „Kirche in Not“ von Entführungen und Morden in Nigeria erfahre. Sorgen mache sich das Hilfswerk auch um das immer drastischere Vorgehen gehen Geistliche und kirchliche Einrichtungen in Nicaragua. „Es brennt aller Orten und die Gewalt eskaliert.“

„Religionen sind nicht Teil des Problems, sondern der Lösung“

„Kirche in Not“ stehe bedrängten Christen weltweit bei und trete deswegen für das Menschenrecht auf Religionsfreiheit ein, sagte Ripka: „Religiöse Verfolgung trifft alle Bekenntnisse und Religionen. Sie ist niemals zu tolerieren. Religionen mit ihrem Einsatz für Menschenwürde und Nächstenliebe sind nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Religionsfreiheit darf kein Menschenrecht zweiter Klasse werden.“

Immer wieder würden sich gemäßigte religiöse Kräfte mit verfolgten Gruppen solidarisieren, das sei aktuell zum Beispiel in Indien oder in Pakistan zu beobachten. „Es sind ermutigende Zeichen, dass Gläubige aller Religionen zusammenstehen und sich gegen Extremismus sowie für ein friedliches Zusammenleben einsetzen. Solche Ansätze verdienen Aufmerksamkeit und Unterstützung.“

„Augen auf für Religionsfreiheit“

Die Menschen auf allen Erdteilen müssten sehr genau hinschauen, wenn religiöse Gewalt und Verfolgung geschehe: „Menschenrechte sind nie ein Selbstläufer. Und es ist genauso wahr: Wo Religionsfreiheit mit Füßen getreten wird, sind andere Menschenrechte wie Meinungsfreiheit, politische Mitbestimmung und Minderheitenschutz genauso betroffen. Darum gilt: Augen auf für Religionsfreiheit! Das Thema ist bei uns aber leider immer noch unterrepräsentiert – politisch, gesellschaftlich und kirchlich.“

Darum veröffentliche „Kirche in Not“ alle zwei Jahre die Dokumentation „Religionsfreiheit weltweit“, die alle Länder und alle Religionen in den Blick nimmt. Von Diskriminierung bis hin zu offener Verfolgung sei eine zum Teil erhebliche Verschlechterung der Lage festzustellen, erklärte Ripka. „Diese Erkenntnisse sind ein Weckruf und eine Mahnung, religiöse Gewalt und Verfolgung klar zu benennen und den Betroffenen auf allen Ebenen zu helfen.“

Der „Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung“ wurde 2019 erstmals von den Vereinten Nationen ausgerufen und wird jedes Jahr am 22. August begangen.

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