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Flüchtlingsbischof Heße beendet Solidaritätsreise in die Türkei und nach Griechenland

Erzbischof Stefan Heße in der Türkei

Erzbischof Stefan Heße hat nach seiner Solidaritätsreise in die Türkei und nach Griechenland erklärt, im „griechisch-türkischen Grenzgebiet“ entscheide sich, ob Europa „eine menschenwürdige und solidarische Flüchtlingspolitik“ betreiben könne.

„Auf meiner Reise bin ich Schutzsuchenden begegnet, denen die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben war“, erinnerte sich der Hamburger Erzbischof am Dienstag. „So haben mir geflüchtete Familien im Lager Mavrovouni auf Lesbos von schweren Traumata, mangelnder medizinischer Versorgung und großer Perspektivlosigkeit berichtet. Einige haben auch Pushbacks oder andere Gewalterfahrungen geschildert. Ohne den tatkräftigen Einsatz von Nichtregierungsorganisationen wäre die ohnehin desolate Lage noch um einiges schlimmer.“

Es brauche „eine Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems, die einen besseren Flüchtlingsschutz und eine faire Verantwortungsteilung zwischen den EU-Mitgliedstaaten ermöglicht“, forderte Heße.

„Wer die Aufnahme von Flüchtlingen als Bedrohung darstellt, spielt den Populisten in die Karten“, warnte der Erzbischof. „Erforderlich ist stattdessen ein funktionsfähiges Asylsystem, eine aktive Integrationspolitik und ein Diskurs, der die Schutzbedürftigkeit von Flüchtlingen in den Mittelpunkt rückt.“

Ausdrücklich mit Blick auf die Türkei, die kein EU-Mitglied ist, sagte Heße: „Das Land bedarf auch weiterhin europäischer und internationaler Unterstützung, um die enormen Herausforderungen im Flüchtlingsbereich bewältigen zu können. Gleichzeitig wurde mir immer wieder signalisiert, dass in der Türkei selbst Veränderungsprozesse stattfinden müssen, damit Ressentiments gegenüber Geflüchteten abgebaut werden und sozialer Zusammenhalt erreicht werden kann.“

„Die Türkei und Griechenland sind prägende Orte für unseren Glauben“, fasste Heße zusammen. „Wenn man hier als Christ unterwegs ist, bewegt man sich immer auch auf den Spuren des Apostels Paulus. So klein die katholische Kirche in beiden Ländern auch sein mag: Sie ist lebendig und vielfältig! Für viele christliche Schutzsuchende sind die Kirchen spirituelle Zufluchtsorte. Die Gottesdienste, die ich mit Geflüchteten feiern konnte, waren besonders bewegend.“

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