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Paderborner Diözesanadministrator: „Bei uns gibt es zunehmend eine Art ‚Priester-Bashing‘“

Msgr. Michael Bredeck

Der Paderborner Diözesanadministrator Msgr. Michael Bredeck hat konstatiert: „Bei uns gibt es zunehmend eine Art ‚Priester-Bashing‘, wo ich manchmal den Eindruck habe, dass Priester als Problem gesehen werden, während es in anderen Ortskirchen, wo es ähnliche Herausforderungen gibt, eine viel selbstverständlichere Dankbarkeit für den priesterlichen Dienst gibt.“

Bredeck, der seit dem Rücktritt von Erzbischof Hans-Josef Becker im Oktober 2022 für das Erzbistum Paderborn verantwortlich ist, äußerte sich in einem am Montag auf dem sogenannten „Wir-Portal“ der Erzdiözese veröffentlichten Interview, das sich besonders mit dem Thema Synodalität beschäftigte.

„Mein Eindruck ist, dass Papst Franziskus einen anderen Stil des Kirche-Seins möchte“, sagte Bredeck. „Daher spricht er schon länger von einer ‚Synode über Synodalität‘, obwohl er weiß, dass das sehr abstrakt klingt. Aber es ist für ihn nicht abstrakt. Er möchte Synodalität als Lebensprinzip der Kirche so stark machen, wie es geht.“

„Und das wird dann auch ganz praktisch und hat Auswirkungen auf Beratungs- und Entscheidungsfragen“, zeigte sich der Diözesanadministrator überzeugt. „Fast einen Monat lang sollen die Themen des Vorbereitungsdokumentes diskutiert werden. Begleitet werden die Beratungen von geistlichen Einheiten, Gebeten und Gottesdiensten. Die Teilnehmenden sollen unvoreingenommen zuhören, reflektieren und sprechen.“

Zu Kommentaren, die Kirche in Deutschland bewege sich angesichts zahlreicher Änderungsvorschläge, die teilweise erst in den letzten Jahren vom Vatikan zurückgewiesen worden waren, auf ein Schisma zu, sagte Bredeck: „Das finde ich fürchterlich und weiß auch nicht, wer ein Interesse daran hat, so etwas herbeizureden.“

„Das Erzbistum Paderborn steht seit Papst Leo III. und König Karl dem Großen an der Seite des Papstes und ist römisch-katholisch“, betonte er. „Jedes Jahr, wenn wir unser Liborifest feiern, sind wir ganz real mit der Weltkirche verbunden. Die Verschiedenheit der Ortskirchen ist eine Bereicherung für die Katholische Kirche. Wir müssen uns den kulturellen Herausforderungen für die Kirche hier in Deutschland stellen, und stehen zugleich im Kontext der Weltkirche, die höchst plural ist.“

Dies sei beim deutschen Synodalen Weg geschehen, „deswegen gab es die Unterschiedlichkeit in den Textarten: Handlungstexte, die schon zügiger Praxis verändern können und Grundtexte, die ein deutscher Beitrag zur theologischen Debatte sind. Die Antworten auf die kulturellen Herausforderungen kann und wird uns keine andere Ortskirche und auch nicht die Synode abnehmen. Aber die Rahmenbedingungen dafür erhoffe ich mir schon, im Austausch mit vielen anderen Ortskirchen.“

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