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Missbrauch: Münchner Liebfrauendom erhält Mahnmal für Opfer sexueller Gewalt

Die Frauenkirche in München, gesehen vom „Alten Peter“, der Pfarrkirche St. Peter.

Im Dom zu Unserer Lieben Frau in München wird ein Mahnmal für Betroffene sexueller Gewalt errichtet. Das teilte laut einem Bericht von Domradio am gestrigen Freitag Richard Kick mit, Sprecher des Betroffenenbeirats in der Erzdiözese München und Freising.

„Zur Planung und Klärung weiterer Fragen im Zusammenhang mit dem Kunstwerk soll Anfang des Jahres eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Betroffenen eingerichtet werden“, so — laut Domradio — eine Bistumssprecherin. Der amtierende Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, hat demnach dem Mahnmal zugestimmt.

Marx, der wiederholt für seinen Umgang mit Missbrauch in Kritik geraten ist — und bereits einen Rücktrittsversuch hinter sich hat — schloss im Jahr 2021 einen zweiten Rücktrittsversuch nicht aus. 

Kick erklärte am 15. Dezember gegenüber der KNA, man werde voraussichtlich über eine öffentliche Ausschreibung nach einem geeigneten Entwurf eines Künstlers für das Mahnmal suchen.

Das Erzbistum München und Freising teilte mit, das Denkmal werde als Zeichen der Erinnerung an die Missbrauchsopfer dienen. Auch das Domkapitel zeigte sich der Idee gegenüber aufgeschlossen, hieß es.

Die Anwaltskanzlei „Westpfahl Spilker Wastl“ hatte 2022 einen Bericht vorgestellt, der den Umgang der Verantwortlichen des Erzbistums München und Freising mit Missbrauchsvorwürfen im Zeitraum von 1945 bis 2019 untersuchte.

Die Untersuchung befasste sich mit 261 Personen, denen im besagten Zeitraum Missbrauch im Erzbistum vorgeworfen wurde. Bei 235 dieser Personen wurden laut den Gutachtern relevante Befunde festgestellt. Unter den Tätern befinden sich 173 Priester, neun Diakone, fünf Pastoralreferenten und 48 Angehörige anderer Berufsgruppen, darunter aus dem Schuldienst.

 

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