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Deutliche Zunahme der weltweiten Christenverfolgung

Die meisten der 50 Länder auf dem Weltverfolgungsindex liegen im Nahen Osten und in Nordafrika.

"Wo es am gefährlichsten ist, sich zu Jesus zu bekennen": Unter diesem Motto hat das Hilfswerk "Open Doors" am gestrigen Mittwoch seinen neuen Weltverfolgungsindex veröffentlicht. 

Neben dem weiter weltweit eskalierenden Islamismus ist religiöser Nationalismus, vor allem im asiatischen Raum, ein treibender Faktor, berichtet das überkonfessionelle christliche Hilfswerk.

"Die Verfolgung ist in Asien und auf dem indischen Subkontinent rasant angestiegen, befeuert von extremem religiösen Nationalismus örtlicher Behörden wie Regierungen, der oft stillschweigend, manchmal sogar gezielt diese unterstützt", sagte Lisa Pearce, Geschäftsführerin von Open Doors in Großbritannien und Irland, gegenüber CNA.

Weltweit hat sich die Lage der rund 650 Millionen Christen verschlechtert, die als Minderheit in den 50 indizierten Ländern leben, meldet Open Doors.

"Die Ausweitung islamistischer Netzwerke – nicht nur in Afrika und im Nahen Osten – hat zu einer deutlichen Zunahme der weltweiten Christenverfolgung geführt. Ein zunehmender religiöser Nationalismus in den hinduistischen, buddhistischen und einigen islamischen Ländern Asiens hat den Druck auf Christen kontinuierlich verstärkt."

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen habe Open Doors eine Neueinschätzung der Situation vorgenommen und die vor neun Jahren ermittelte Schätzung von weltweit rund 100 Millionen verfolgten Christen aktualisiert. Das Fazit: Demnach sind mehr als 200 Millionen Christen einem hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt.

Schlimmstes Land für Christen ist weiterhin Nordkorea

Die kommunistische Diktatur Nordkoreas steht, wie bereits seit 16 Jahren, weiterhin auf Platz 1 des Weltverfolgungsindex (WVI). Dort leben etwa 300.000 Christen in einer Bevölkerung von 25.4 Millionen. 

Der totalitäre Polizeistaat überwacht die Christen des Landes auf Schritt und Tritt und zwingt sie, die Herrscherfamilie anzubeten, so der Bericht. Beten ist nur im Privatbereich möglich. Zwischen 50.000 und 75.000 Christen werden in harschen Straflagern festgehalten. 

"Jeder Tag war, als würde Gott uns alle zehn Plagen gleichzeitig schicken", erzählte eine aus den Lagern geflohene Christin. "So schrecklich war es. Doch Gott tröstete mich auch und ließ eine geheime Gemeinschaft entstehen. Jeden Sonntag versammelten wir uns in den Toiletten und beteten."

Der Index in der Übersicht: 

 Platz 1   Nordkorea  Platz 6   Syrien
 Platz 2   Somalia  Platz 7   Irak
 Platz 3   Afghanistan  Platz 8   Iran
 Platz 4   Pakistan  Platz 9   Jemen
 Platz 5   Sudan  Platz 10 Eritrea

 

Asien: Religiös motivierter Nationalismus auf dem Vormarsch

Indien steht auf dem WVI so weit vorn wie nie zuvor (Platz 15). Unter Präsident Modi und seiner religiös-nationalistischen Bharatiya Janata Partei verprügeln Hindu-Nationalisten immer häufiger Pastoren, brennen Kirchen nieder und üben massiven Druck auf Konvertiten aus, zum Hinduismus zurückzukehren. Als Basis dient ihr Verständnis: Ein echter Inder ist Hindu. Dabei gehen die Täter als Gefolgsleute von Präsident Modi weitgehend straffrei aus, heißt es im Open Doors-Bericht.

Etwa 39 der 64 Millionen Christen im Land sind betroffen, besonders auch die kastenlosen Dalits, die sich in großer Zahl dem christlichen Glauben zuwenden. Deutlich verschlechtert hat sich auch die Lage der Christen in Laos, Bangladesch, Bhutan und Sri Lanka, überwiegend durch religiös-nationalistische Bestrebungen. Dies gilt auch für die von Präsident Erdogan hart auf islamisch-konservativen Kurs eingeschworene Türkei, die gleich um 8 Plätze von 45 auf 37 aufsteigt. Die Religionsfreiheit für Christen ist dort stark eingeschränkt.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Islamische Unterdrückung

Die meisten der 50 Länder auf dem Weltverfolgungsindex liegen im Nahen Osten und in Nordafrika. In acht der ersten zehn und in 35 der insgesamt aufgeführten 50 Länder ist islamische Unterdrückung die maßgebliche Ursache für die herrschende Christenverfolgung. Besonders betroffen sind Christen muslimischer Herkunft, deren Zahl weltweit wächst. Laut Koran gilt der Abfall vom Islam (Apostasie) als todeswürdiges Verbrechen. Deshalb stehen Konvertiten unter besonderem Verfolgungsdruck, nicht nur seitens islamischer Geistlicher und Regierungen, sondern auch durch die Gesellschaft bis hin in die eigene Familie. Selbst traditionelle Kirchen lehnen die Aufnahme von Konvertiten in der Regel ab, da dies zu Verhaftungen der Kirchenleiter und zur Schließung der Kirche führen kann.

Open Doors ist ein ein internationales überkonfessionelles christliches Hilfswerk evangelikaler Prägung, das sich in über 50 Ländern der Welt für Christen einsetzt, die aufgrund ihres Glaubens diskriminiert oder verfolgt werden.

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