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Kardinal Hollerich kann sich „nicht vorstellen, dass die Kirche in die Vergangenheit zurückgeht“

Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ

Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ, der als Generalrelator eine Schlüsselrolle bei der Weltsynode zur Synodalität spielt, hat betont: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kirche in die Vergangenheit zurückkehrt, auch wenn viele Menschen sich das wünschen.“

Im Gespräch mit dem America Magazine sagte Hollerich am Freitag, er glaube, „dass es sehr schwierig wäre“, den weltkirchlichen synodalen Prozess, den Papst Franziskus vor mehreren Jahren lanciert hatte, „jetzt zu stoppen“. Es handle sich um einen „Prozess, der vom Heiligen Geist ausgeht, und die Menschen haben gelernt, dass sie frei sind, dass sie ihre Meinung sagen können“.

Angesprochen auf die Ausbildung von Priesteramtskandidaten sagte Hollerich, der Erzbischof von Luxemburg: „Eine Theologin hat einmal gesagt, wenn man ein tridentinisches Seminar hat, darf man sich nicht wundern, wenn man tridentinische Priester daraus hervorbringt. Wir müssen also genau hinschauen, wie wir jungen Menschen in den Seminaren und Menschen in der ganzen Kirche eine synodale Ausbildung geben können.“

Die Frauenfrage, so Hollerich, sei „der wichtigste Punkt für die Kirche heute“. Es gelte: „Wenn Frauen sich in der Kirche nicht wohlfühlen, haben wir unser Leben als Christen verfehlt.“

„Nun ist die Frage, ob diese volle Gleichberechtigung von Frauen und Männern bedeutet, dass sie auch ordinierte Amtsträger sein müssen – ich weiß es nicht“, führte der Kardinal aus. „Aber wichtig ist für mich, dass das ordinierte Amt nicht als der Punkt gelebt wird, an dem die Macht liegt. Im Allgemeinen sollte man in der Kirche nicht über Macht sprechen, sondern über den Dienst.“

„Wenn Frauen also das Gefühl haben, dass ihre Stimme genauso gehört wird wie die der Männer, sie sich aber dennoch, sagen wir, diskriminiert fühlen, weil sie nicht zum ordinierten Amt zugelassen werden, müssen wir darüber nachdenken“, zeigte sich Hollerich überzeugt.

Tatsächlich hatte Papst Johannes Paul II. unter Berufung auf die Heilige Schrift und die Tradition bereits im Jahr 1994 ausdrücklich erklärt: „Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“

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