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Bischof Bätzing: Manche Passagen von neuer Herz-Jesu-Enzyklika „vermittlungsbedürftig“

Bischof Georg Bätzing

Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), hat betont, die neue Herz-Jesu-Enzyklika Dilexit Nos von Papst Franziskus sei in Teilen „zumindest vermittlungsbedürftig“. Der Pontifex hatte die Enzyklika am 24. Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Man mag sich fragen, was ein solches Lehrschreiben über die Herz-Jesu-Frömmigkeit dem heutigen Menschen in der Postmoderne sagen kann“, so Bätzing. „In der Tat wirkt der Durchgang durch die verschiedenen Quellen und Traditionen der Herz-Jesu-Spiritualität, den das Schreiben in seinem Mittelteil bietet, auf Leserinnen und Leser, die mit solchem Denken und Formulieren nicht vertraut sind, eher fremd und zumindest vermittlungsbedürftig.“

Es gehe aber, führte der DBK-Vorsitzende aus, „nicht in erster Linie um eine Aufzählung spiritueller Texte und Autoren unter dem Schlagwort ‚Herz Jesu‘, sondern um die Liebe. Damit macht das Schreiben zugleich deutlich, welche zentrale Aussage Papst Franziskus mit dieser Thematik verbindet.“

„Der Papst wählt als Zugang zu diesem Thema das Sprechen über das Herz“, erläuterte Bätzing zusammenfassend. „Das Herz, so erläutert er, ist nicht nur Symbol für die Liebe, es verkörpert zugleich das körperliche, seelische und geistige Zentrum des Menschen, den Ort der Aufrichtigkeit und den Ort der Gottesbegegnung.“

„Die christliche Rede vom Herzen Jesu ist letztlich immer wieder dem Bemühen geschuldet, die Liebe Gottes zu den Menschen zu verdeutlichen, die in Christus mitten unter uns erschienen ist“, unterstrich Bätzing. „Darum kreisen viele der aus der spirituellen Tradition der Kirche erwähnten Gedanken in der Enzyklika. So sind menschlich-irdische und göttliche Liebe im Herzen Christi eins und prägen den christlichen Glauben.“

Neben Bätzing haben sich auch einige andere deutsche Bischöfe zu der neuen Enzyklika – der vierten im Pontifikat von Franziskus – geäußert. So sagte Bischof Franz Jung von Würzburg: „Die Enzyklika lädt dazu ein, die Fülle und Schönheit der Zeugnisse der Verehrung des heiligsten Herzens Jesu wiederzuentdecken. Allein darin erweist sie sich von großem Wert.“

„Man muss dem Papst danken, an diesen Aspekt unserer Tradition erinnert zu haben“, so Jung.

„Sicher werden Kritiker monieren, dass der Papst der Kirche jetzt fromme Gedanken vorlegt, anstatt die kirchenpolitischen Herausforderungen anzugehen, wie sie momentan bei der Weltsynode diskutiert werden“, räumte der Würzburger Bischof ein. „Doch allein die Diagnose, es fehlt das Herz, ist ein kirchenpolitisches Statement erster Güte. Die Kirche wird sich gerade im Blick auf die Fragen nach einem barmherzigen Umgang mit Scheitern und die Frage nach dem gleichberechtigten Zugang zu den Ämtern genau daran messen lassen müssen.“

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