Redaktion, 05 November, 2024 / 12:00 AM
Bischof Rudolf Voderholzer hat seine Kritik an einem von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) verantworteten Expertenpapier mit dem Titel „Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität“ verteidigt. Er betonte, die Kritik von Bauern und anderen Personen beruhe „nicht auf bloßen Missverständnissen“.
Ihm sei bei der Lektüre der Agrarstudie besonders „ein Ton“ aufgefallen, „der nicht auf Augenhöhe mit den Betroffenen spricht, sondern sehr stark von oben herab“, sagte der Bischof von Regensburg am 5. November im Gespräch mit Communio. „Man lese nur einmal die Kernbotschaft Nr. 11 über Tradition und Kultur (= Zusammenfassung der Seiten 36 f.).“
„Hinzukommen noch einige Passagen mit pauschalen und ideologisch gefärbten Urteilen“, so der Bischof. „Ich kann nicht sehen, dass es nur ein Missverständnis gewesen sein soll, wenn die Infragestellung des Freiwilligkeitsprinzips als Drohung mit Enteignung interpretiert wurde.“
Bereits Mitte Oktober hatte Voderholzer erklärt: „Ich wehre mich gegen die darin enthaltenen undifferenzierten Darstellungen von konventioneller und biologischer Landwirtschaft. Schluss mit dem ‚Bauern-Bashing‘!“
Die DBK wiederum versuchte, die Kritik einzuordnen: „Das Dokument wurde teilweise verkürzt und fehlinterpretiert dargestellt. In der Folge kam es zu Reaktionen aus den Reihen der Landwirte und der Politik. […] Es handelt sich nicht um eine Verlautbarung der Deutschen Bischofskonferenz, sondern um den wissenschaftlichen Beitrag eines Expertengremiums, der zur Diskussion über ein globales Zukunftsthema einlädt. Diese Debatte muss in Politik, Gesellschaft und Kirche geführt werden.“
Gegenüber Communio sagtte Voderholzer nun: „Aufgabe der Bischöfe und somit der Bischofskonferenz ist es, für die lebendige Verkündigung des Wortes Gottes Sorge zu tragen. Aber auch, unter pastoraler Rücksicht, Sorgen, Nöte und Existenzängste der Menschen ernst zu nehmen. Und die gibt es bei den bäuerlichen Familienbetrieben wahrlich zuhauf.“
Außerdem erinnerte der Bischof: „Wir waren im September gerade dabei, Kandidatinnen und Kandidaten für die anstehenden Kirchenverwaltungswahlen zu gewinnen. Auf dem Land sind es vielfach Bäuerinnen und Bauern, die sich ehrenamtlich für ihre Kirchen einsetzen und sie als ‚ihre Sach‘ betrachten. Da waren ein ausdrücklich positives und anerkennendes Wort, ein Dank und das Anmahnen von größerer Differenzierung unbedingt notwendig. Deshalb hatte ich mich so geäußert, nicht um gegen die Bischofskonferenz zu schießen.“
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