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„Vielfalt nicht als Widerspruch zur Einheit“: Bischof Bätzing spricht bei EKD-Synode

Bischof Georg Bätzing bei EKD-Synode 2024

In einem Grußwort bei der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat Bischof Georg Bätzing betont, man dürfe „Vielfalt nicht als Widerspruch zur Einheit“ verstehen. Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), sprach am Sonntag bei der EKD-Synode in Würzburg.

Dort sagte er, die „guten Erfahrungen“ in der Ökumene der letzten Jahre und Jahrzehnte „treiben dazu an, mutig und entschieden den ökumenischen Weg weiterzugehen“.

„Wir brauchen in zunehmend zerrissenen Gesellschaften, in einer von Gewalt und Krieg bedrohten Welt, angesichts todbringender Folgen des Klimawandels, in Zeiten des Mitgliederschwundes, von denen die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland gleichermaßen betroffen sind, die Weggemeinschaft von Christinnen und Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften, um einander im Glauben zu bestärken und glaubwürdig Zeugnis zu geben“, zeigte sich Bätzing überzeugt.

Die „Zerrissenheit“ von Katholiken und Protestanten werde „zutiefst auch dadurch sichtbar, dass wir bislang nicht gemeinsam Eucharistie und Abendmahl feiern können“, räumte der DBK-Vorsitzende ein.

Er verwies dennoch auf „Dialogdokumente wie ‚Gemeinsam am Tisch des Herrn‘ des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen“ zu diesem Thema, die „einen wichtigen Beitrag geleistet“ hätten, „indem sie den künftigen Weg spuren“.

Kritik am Dokument „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ kam etwa von Kardinal Kurt Koch, der im Vatikan das Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen leitet. Anfang 2021 erklärte er: „Ich bin gewiss dankbar, wenn ein Ökumenischer Arbeitskreis viel Energie und Herzblut in die Überwindung der bisherigen kirchentrennenden Fragen investiert. Realistisch und verantwortlich kann dies aber nur geschehen, wenn solche Arbeit mit der konkreten Realität in den Kirchen konfrontiert wird, wenn dabei notwendige Rückfragen an Theologie und Praxis in den Kirchen gestellt werden und wenn ein Rezeptionsprozess in den Kirchen angestoßen wird, wie dies beispielsweise vor der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre im Jahre 1999 geschehen ist.“

Koch betonte, er müsse „eine gravierende Diskrepanz zwischen dem vom ÖAK behaupteten ökumenischen Konsens und der konkreten Realität in den Evangelischen Kirchen“ feststellen.

Bätzing indes erwähnte einen weiteren Punkt, von dem er sich Fortschritte in Sachen Ökumene verspricht: Er sei „überzeugt, dass die von Papst Franziskus verfolgte Neujustierung von Primat, Kollegialität und Synodalität in der katholischen Kirche auch ökumenisch Türen öffnen wird. Innerkatholisch wie ökumenisch wird entscheidend sein, dass wir Vielfalt nicht als Widerspruch zur Einheit, sondern als Gestalt der Einheit verstehen und leben lernen.“

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