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Argentinischer Staatsanwalt bittet um Hilfe bei Festnahme von Bischof Gustavo Zanchetta

Bischof Gustavo Zanchetta

Eine argentinische Staatsanwältin hat um internationale Unterstützung bei der Verhaftung von Bischof Gustavo Zanchettta gebeten, dem derzeit suspendierten "Gutachter" der APSA – der Zentralbank des Vatikans.

Das meldet ACI Prensa, die spanischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.

Zanchetta wird beschuldigt, in seiner Zeit als Bischof von Oran staatliche Gelder veruntreut und Seminaristen sexuell missbraucht zu haben, wie CNA Deutsch berichtete.

Kurz nach seinem plötzlichen Rücktritt im August 2017 hatte ihn Papst Franziskus zum "Assessor" der Vatikanbank ernannt und nach Rom auf diesen neu geschaffenen Posten geholt.

Laut "La Nueva Mañana" stellte Staatsanwältin María Soledad Filtrín Cuezzo den Antrag, weil Zanchetta weder auf zahlreiche Telefonanrufe noch E-Mail-Anfragen antwortete.

Wo sich der Beschuldigte derzeit aufhält, ist unklar. Die Behörden gehen offenbar davon aus, dass er im Vatikan ist.

Der Fall Zanchetta

Gustavo Zanchetta war am 1. August 2017 als Bischof von Orán (Argentinien) plötzlich zurückgetreten und verreist. Zum Zeitpunkt des Rücktritts wurden "Gesundheitsprobleme" und "Schwierigkeiten im Umgang mit seinem Klerus" als Gründe genannt.

Tatsächlich waren schwere Vorwürfe, unter anderem wegen sexuellen Fehlverhaltens, gegen ihn erhoben worden.

Der Vatikan leitete zu diesem Zeitpunkt keine Ermittlung wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs ein, trotz mehrerer Hinweise von anderen Bischöfen und Klerikern, wie CNA Deutsch berichtete.

In einem Interview mit "Vatican Media" im Mai 2019 sagte Papst Franziskus, dass er Zanchetta nach seinem Rücktritt zu einem psychiatrischen Test geschickt habe. Der Papst weiter: "Das Testergebnis war normal, sie empfahlen einmal im Monat eine Therapie". Deshalb sei Zanchetta auch nicht nach Argentinien zurückgekehrt, weil er jeden Monat für zwei Tage Therapie nach Madrid gemusst habe.

Zanchetta ist seit Monaten – wegen der laufenden Ermittlungen gegen ihn – von seinem Amt des Assessors der Güterverwaltung des Vatikans beurlaubt.

Im Interview im Mai 2019 bestätigte Papst Franziskus, dass es Anschuldigungen gegen Zanchetta gegeben habe. Er habe ihn damals "sofort" in den Vatikan einbestellt, um darüber zu reden. Franziskus räumte damals ein, dass Zanchetta auch im Verdacht stand, finanzielle Misswirtschaft zu treiben.

Doch habe Zanchetta die Dinge in der Tat nicht wirtschaftlich "misshandelt", sondern sei nur "unorganisiert" gewesen, so der Pontifex am 28. Mai.

Franziskus hatte Zanchetta im Jahr 2013 zum Bischof von Orán ernannt. Es war eine der ersten Ernennungen des Papstes nach seiner eigenen Wahl. Davor war Zanchetta unter anderem geschäftsführender Sekretär der Argentinischen Bischofskonferenz - deren Vorsitz von 2005 bis 2011 der damalige Kardinal Jorge Mario Bergoglio innehielt.

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