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Klimaschutz darf nicht ideologisch instrumentalisiert werden, warnt Papst Franziskus

Papst Franziskus

Eindringlich vor der ideologischen Instrumentalisierung des Klimaschutzes und die Diffamierung an derer Generationen hat Papst Franziskus am heutigen Donnerstag gewarnt. Bildung und die christliche Tugend der Hoffnung sind dagegen probate Mittel, so der Pontifex. Mit Blick auf die Spannungen zwischen den USA und Iran rief er zum Dialog auf.

Vor der Kulisse der Sala Regia im Vatikan rief der Papst die internationale Diplomatie dazu auf, der Jugend dabei zu helfen, den "Klimawandel zu bekämpfen". 

Gleichzeitig warnte Franziskus vor der ideologischen Instrumentalisierung des Themas: "Klimaschutz darf nicht zum Gegenstand ideologischer Auseinandersetzung werden", so der Papst wörtlich bei der alljährlich gehaltenen Ansprache an Diplomaten, die am Heiligen Stuhl als Vertreter anderer Länder arbeiten.

Auch die Diffamierung anderer Generationen verurteilte Franziskus deutlich; angesichts des Eklats über "Omagate" – die Beschreibung von Großeltern als "Umweltsau" in deutschen Medien – für die Katholiken nördlich der Alpen ein aktuelles Thema.  

"Die Sorge um unser gemeinsames Haus muss allen ein Anliegen sein und darf nicht zum Gegenstand ideologischer Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Wirklichkeitsauffassungen sein, und noch weniger zwischen den Generationen", warnte der Papst.

Wer verhindern will, dass Menschen leichte Beute für ideologische Rattenfänger sind, braucht Bildung. Dazu veranstaltet der Vatikan am 14. Mai einen internationalen Kongress, der helfen soll, einen "globalen Bildungspakt" zu etablieren, wie "Vatican News" berichtet. 

"Noch nie zuvor war es so notwendig, die Bemühungen in einem breiten Bildungsbündnis zu vereinen", unterstrich der Papst. Es gehe darum, "reife Menschen zu formen, die in der Lage sind, Spaltungen und Gegensätze zu überwinden und das Gefüge der Beziehungen für eine geschwisterlichere Menschheit wiederherzustellen."

Neben der "Bruderschaft der Menschheit" sowie einem Schutz des Klimas und der ganzen Schöpfung ohne Ideologie sowie die Bildung junger Menschen war der  Missbrauch- und Vertuschungsskandal der Katholischen Kirche weiteres Thema der heutigen Ansprache.

Franziskus erinnerte an den Krisengipfel des Vatikans im Februar und betonte, dass sexuelle Gewalt, Missbrauch und Vertuschung Verbrechen sind, "die Gott beleidigen, den Opfern Schaden zufügen und das Leben ganzer Gemeinschaften schädigen". Neben straf- wie kirchenrechtler Verfolgung der Verbrecher spielt auch hier Bildung eine wichtige Rolle, so der Papst.

"Angesichts solch schwerwiegender Verletzungen ist es jedoch umso dringlicher, dass die Erwachsenen sich nicht dem ihnen zukommenden Erziehungsauftrag entziehen, sondern sich mit größerem Eifer dieser Aufgabe stellen, um die Jugendlichen zu geistlicher, menschlicher und sozialer Reife zu führen."

Einen positiven Schlussakzent, der auch eine Einordnung aus christlicher Sicht leisten kann, setzte der Papst gegenüber den Diplomaten am heutigen Donnerstag mit seiner Erinnerung an die christliche Tugend der Hoffnung – gerade in einer Zeit, in der neue Gewalt, Kriege und Konflikt die ganze Welt erschüttern.

"Leider scheint das neue Jahr nicht gerade voll von ermutigenden Zeichen zu sein, sondern die Spannungen und die Gewalt scheinen sich zu verschärfen".

Doch gerade angesichts dieser Umstände dürfe man die Hoffnung nicht aufgeben, betonte Franziskus. 

Mit Blick auf die Spannungen zwischen der USA und dem Iran rief der Papst zum Dialog auf. Auch der allmähliche Wiederaufbau im Irak stehe auf dem Spiel, sowie das Risiko eines größeren Konflikts "den wir alle vermeiden wollen", warnte der Pontifex.

(Letzte Aktualisierung am 9. Januar 2010, 12:05 Uhr)

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