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Neuer Bericht: Weltweit werden 260 Millionen Christen verfolgt – Tendenz steigend

Ein koptischer Junge entzündet eine Kerze in einer Kirche in Kairo

Christenverfolgung in verschiedenen Formen ist ein weltweites, wachsendes Phänomen: Das ist das alarmierende Fazit eines neuen Berichts des Hilfswerks "Open Doors", der diese Woche vorgestellt wurde. Demnach sind 260 Millionen Menschen derzeit davon in der einen oder anderen Weise betroffen.

Vor allem aber Gewalt gegen Christen und ihre Kirchen hat dem neuen Report zufolge dramatisch zugenommen. Auffällig sei die weltweit zunehmende Kontrolle und Unterdrückung kirchlichen Lebens sowie die Zerstörung und Schließung von Kirchen und kirchlichen Einrichtungen.

Damit bestätigt die Studie von "Open Doors" auch regionale Tendenzen, die Betroffene und Beobachter melden. Zwei Beispiele:

  • In China werden seit dem kontroversen Abkommen des Vatikans die Katholiken im Land nur noch stärker überwacht, schikaniert und unterdrückt. Neue, verschärfende Maßnahmen treten Anfang Februar in Kraft.
  • In Afrika eskalieren in mehreren Nationen Auseinandersetzungen mit islamistischen Gruppierungen. In Burkina Faso etwa, aber auch in Mali, in Nigeria und anderen Nationen sind islamische Gruppen und dschihadistische Organisationen aktiv.  

Im "Weltverfolgungsindex" führt "Open Doors" 50 Länder, in denen rund 640 Millionen Christen leben. Etwa 260 Millionen von ihnen sind starker bis extremer Verfolgung ausgesetzt.

In vielen Ländern ist kirchliches Leben, wenn überhaupt, nur mit erheblichen Einschränkungen möglich, so der Bericht. Besonders christliche Führungspersönlichkeiten werden ins Visier genommen und bedroht, verhaftet oder ermordet, so "Open Doors". Weite Teile der Bevölkerung begegnen Christen in mehreren Nationen "mit einer wachsenden Feindseligkeit. Im Bildungsbereich und der Arbeitswelt sowie im Umgang mit den Behörden erleben sie massive Schikanen".

Im neuen Bericht werden zudem vier Trends beobachtet: 

  1. Die Ausbreitung des militanten Islam in Subsahara-Afrika sowie in Süd- und Südostasien
  2. Zunehmende digitale Kontrolle von Christen
  3. Konvertiten zum Glauben sind am stärksten von Verfolgung betroffen 
  4. Die Christen in Syrien und im Irak stehen erneut vor Gefahren – Rückkehrer werden bedroht

Auf dem ersten Platz bleibt Nordkorea

Wo werden Christen am stärksten verfolgt? Die Rangliste der 50 Länder führt auch im Jahr 2020 – und damit zum 19. Mal in Folge – Nordkorea an. Die ersten 10 Plätze belegen:

  1. Nordkorea
  2. Afghanistan
  3. Somalia
  4. Libyen
  5. Pakistan
  6. Eritrea
  7. Sudan
  8. Jemen
  9. Iran
  10. Indien 

Insgesamt beobachtet die Organisation weit über 100 Nationen.

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