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Der Teufel will durch Neid auf Macht die Kirche zerstören, sagt Papst Franziskus

Messopfer mit Heiligenbild: Papst Franziskus predigt im Rahmen der Eucharistiefeier in der Kapelle seiner Residenz im Vatikan am 9. Mai 2020. Auf dem Gemälde ist die große Ordensfrau Luise von Marillac verewigt.

Der Teufel bedient sich des Neides bei dem Versuch, die Verkündigung des Evangeliums zu vereiteln.

Das hat Papst Franziskus in der Frühmesse am heutigen Samstag gesagt.

In seiner Predigt in der Kapelle der Casa Santa Marta am 9. Mai betrachtete der Papst die erste Lesung des Tages – Apostelgeschichte 13,44-52 – in der die jüdische Gemeinde in Antiochien die Predigt des heiligen Paulus über Jesus ablehnt.

"Auf der einen Seite ist da der Herr, da ist der Heilige Geist, der die Kirche wachsen lässt, und sie wächst immer mehr: Das ist wahr. Aber auf der anderen Seite gibt es den bösen Geist, der versucht, die Kirche zu zerstören", so Franziskus.

Der Papst führte mehrere Beispiele aus der Apostelgeschichte an, in denen die Apostel auf Ablehnung gestoßen sind. Dann fuhr er fort: "Und was ist das Werkzeug des Teufels, um die Verkündigung des Evangeliums zu zerstören? Neid. Das Buch der Weisheit [2,24] sagt es deutlich: Durch des Teufels Neid ist die Sünde in die Welt gekommen – Neid, und hier auch Eifersucht: Immer dieses bittere, bittere Gefühl", so der Pontifex am Samstagmorgen.

Im weiteren Nachdenken über diesen andauernden Kampf zitierte Franziskus den heiligen Augustinus von Hippo, der in De civitate Dei ("Vom Gottesstaat") schrieb, dass die Kirche auf ihrer Pilgerreise inmitten der Verfolgungen dieser Welt und der Tröstungen Gottes voranschreite.

"Einer Kirche, die [scheinbar] keine Schwierigkeiten hat, fehlt etwas", fuhr Franziskus fort, und erklärte: "Der Teufel ist zu ruhig. Und wenn der Teufel ruhig ist, laufen die Dinge nicht gut (...) Der Heilige Geist schafft Eintracht in der Kirche, und der böse Geist zerstört die Harmonie. Bis heute."

Franziskus warnte am 9. Mai in seiner Predigt auch, dass der Teufel sich der weltlichen Macht und Ämter bedient, um unter Christen Neid zu schüren. 

Mit dieser Warnung knüpfte Franziskus an ähnliche Aussagen der vergangenen Tage an, die an seinen historischen Brief an alle Katholiken in Deutschland zum sogenannten "Synodalen Weg" erinnern. 

In der im Internet übertragenen Predigt in der Kapelle seiner Residenz warnte der Papst heute erneut davor, "auf die weltlichen Mächte und das Geld zu vertrauen".

"Das Vertrauen der Christen ist Jesus Christus und der Heilige Geist, den er gesandt hat, und es ist gerade der Heilige Geist, der der Sauerteig ist, es ist die Kraft, die die Kirche wachsen lässt".

Der Papst betete mit den Zuschauern per Livestream auch heute wieder die Geistige Kommunion. 

Zu Beginn der Messe stellte der Papst fest, dass der 9. Mai das Fest der heiligen Luise von Marillac ist, der französischen Gründerin der Töchter der Nächstenliebe, ist. Ihr Fest fällt normalerweise auf den 15. März, wurde aber in diesem Jahr wurde es verlegt, weil es auf einen Sonntag in der Fastenzeit fiel. Zu diesem Anlass wurde ein Gemälde der Heiligen aus dem 17. Jahrhundert in die Kapelle des Papstes gebracht.

"Heute gedenken wir der heiligen Luise von Marillac: Lasst uns für die Vinzentinerinnen beten, die diese Klinik, dieses Krankenhaus, seit fast 100 Jahren leiten und hier, in Santa Marta, für dieses Krankenhaus gearbeitet haben. Möge der Herr die Schwestern segnen".

Der Papst beendete die Feier mit der Aussetzung des Allerheiligsten Altarsakraments. Anschließend sang die kleine Gemeinde in der Kapelle die österliche marianische Antiphon "Regina caeli".

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