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Bertram Meier zum Bischof von Augsburg geweiht

Bischof Bertram Meier beim Festgottesdienst seiner Weihe im Dom zu Augsburg am 6. Juni 2020.
Festgottesdienst zur Bischofsweihe am 6. Juni 2020 im Augsburger Dom.
Bayerns Landesvater Markus Söder war einer der 180 Teilnehmer des Gottesdienstes zur Weihe von Bertram Meier zum neuen Bischof von Augsburg.
Zum Schutz vor dem Coronavirus waren nur wenige Teilnehmer bei dem Gottesdienst im Dom zugelassen.
Teilnehmer der Bischofsweihe in Augsburg am 6. Juni 2020.

Bertram Meier ist als 62. Nachfolger des Heiligen Ulrich zum Bischof von Augsburg geweiht worden.

Er folgt dem bisherigen Bischof Konrad Zdarsa nach.

Nachdem Meier bereits am 29. Januar 2020 von Papst Franziskus zum Bischof ernannt worden war, konnte für März geplante Weihe aufgrund der Corona-Pandemie bisher nicht stattfinden. Im Augsburger Dom empfing Prälat Meier die Weihe durch den Vorsitzenden der Freisinger Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, sowie den Erzbischof von Bamberg, Erzbischof Ludwig Schick, und den Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović. 

Zur Feier der heiligen Messe im Dom konnten wegen der Schutzmaßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie nur 180 Personen anwesend sein. Unter anderem waren der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Augsburgs Bürgermeisterin Eva Weber eingeladen worden.

Nuntius Eterović stellte den ernannten Bischof kurz vor und überreichte dann die päpstliche Ernennungsbulle dem Domkapitel.

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, begrüßte Bischof Meier im Kreis der deutschen Bischöfe:

"Wir haben Dich ja schon kennenlernen dürfen. Von Herzen bitte ich Dich, kraftvoll in unserer Bischofskonferenz mitzuwirken, zum Wohl der Kirche in Deutschland und der ganzen Welt", sagte Bischof Bätzing.

"Miteinander wollen wir in Einheit, in Liebe und im Frieden verbunden sein, wie es das Zweite Vatikanische Konzil sagt. Das ist nicht nur eine Beschreibung, sondern eine Herausforderung, eine Aufforderung in unserer Zeit."

Kirche und Welt erlebten eine der größten Krisen. "Du bist ein Mann, der Antworten geben kann, ein Mensch mit seelsorglichem Herzen, mit einem Herzen für die Menschen und deren Fragen, ein Mensch mit ökumenischem Herz, mit römischer und weltkirchlicher Erfahrung", so Bischof Bätzing. Er bat den neuen Bischof, all diese Erfahrungen und "das große Herz" mit in das Kollegium der Bischofskonferenz einzubringen, um so die Herausforderungen zu bewältigen, denen sich die Kirche ausgesetzt sehe.

Bertram Meier wurde am 20. Juli 1960 in Buchloe (Ostallgäu) geboren. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Augsburg und Rom wurde er 1985 durch Kardinal Franz König zum Priester geweiht. Von 1996 bis 2001 war Meier Leiter der deutschsprachigen Abteilung im vatikanischen Staatssekretariat. 2011 ernannte ihn Bischof Konrad Zdarsa zum Bischofsvikar für Ökumene und interreligiösen Dialog. Nach dessen Rücktritt wurde Meier vom Domkapitel für die Zeit der Sedisvakanz zum Diözesanadministrator gewählt. 

In seiner Predigt sprach Kardinal Marx über eine spürbar veränderte Lage in Kirche und Gesellschaft angesichts der Coronavirus-Pandemie. 

Ein Bischof müsse in dieser Zeit deutlich machen, wofür das Evangelium stehe: "Es geht zuerst um das Evangelium, um Gott – und nicht zuerst um die Kirche oder die Frage, ob die Kirche systemrelevant sei. Wir haben – als Bischöfe und Gläubige – die Aufgabe, ja die Verpflichtung, das Reich Gottes zu bezeugen und inmitten der menschlichen Wirklichkeit zu feiern", so Marx wörtlich.

 

Das Wappen von Bischof Bertram symbolisiert sowohl seine Verbundenheit mit dem Bistum Augsburg als auch sein theologisches Amtsverständnis. Sein lateinischer Wahlspruch VOX VERBI – VAS GRATIAE bedeutet "Stimme des Wortes – Schale der Gnade" und bezieht sich unter anderem auf sein langjähriges Wirken als Domprediger.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Der gespaltene Schild zeigt die Farben des Bistums Augsburg, Rot und Silber. Gleichsam darüber ist das Evangeliar aufgeschlagen, auf den beiden Buchseiten sind Α und Ω zu lesen. In seinen Falz ist ein Weizenkorn gelegt, aus dem eine Ähre hervorwächst. Sie soll Zeichen sein für die Hl. Eucharistie, die der Bischof mit seinen Priestern feiert. Der dreifache Körnerstand an der Ähre verweist auf die Trinität.

Mit den vier Blättern erinnert das Wappen ebenso an die Evangelisten, die Jesu Botschaft überliefern als VOX VERBI (Stimme des Wortes) und VAS GRATIAE (Schale der Gnade). Das Prozessionskreuz steht als Zeichen des Bischofs hinter dem Schild. Der grüne Pastoralhut darüber mit seinen zweimal sechs Quasten soll "die Würde des Wappenträgers" anzeigen, wie Heraldiker sagen.

Die Verwendung der Ähre, das Wappenbild von Johann Michael Sailer (1751-1832), dem Bischof von Regensburg in den Jahren 1829-1832, ist eine Hommage an den Bischof, dem Meier sehr verbunden ist.

Die Reihe der Augsburger Bischöfe ist seit dem 8. Jahrhundert historisch belegt, die Diözese aber noch älter. 

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