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Entscheidung zur Umsetzung der umstrittenen "Bistumsreform" in Trier gefallen?

Marktplatz in Trier

Offenbar hat das Tauziehen um die umstrittene "Bistumsreform" der Diözese Trier nun ein Ende gefunden. Unklar ist derzeit jedoch, wie es nun weitergeht.

Wie das Bistum am Samstag mitteilte, hat am 5. Juni in Rom ein Gespräch der Trierer Delegation mit der Kleruskongregation und dem Päpstlichen Rat für die Gesetzestexte stattgefunden. Beide Institutionen hatten die Pläne des Trierer Bischofs Stephan Ackermann vorläufig einkassiert und einer eingehenden Prüfung unterzogen.

Nähere Informationen will das Bistum "im Laufe dieser Woche" bekanntgeben.

Nach Angaben der Pressestelle trafen sich der Präfekt der Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella und Erzbischof Filippo Iannone O. Carm, Präsident des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte am Freitag mit Bischof Stephan Ackermann, Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg und dem Beauftragten für den Prozess der Synodenumsetzung, Christian Heckmann in Rom. In diesem Gespräch, das "in guter Atmosphäre" stattgefunden habe, habe man "über die Pfarreienreform im Zuge der Synodenumsetzung im Bistum Trier" gesprochen.

Diese "Pfarreienreform" war stark in die Kritik geraten, nachdem Bischof Ackermann unter anderem beschlossen hatte, die fast 900 Pfarreien seines Bistums zu 35 Großraum-Pfarreien ("Pfarreien der Zukunft") zusammenzufassen. Dafür hatte Ackermann am 15. Oktober 2019 das "Gesetz zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode 2013-2016" erlassen. Die Trierer Diözesansynode hatte drei Jahre lang angedauert und sollte mithilfe einer umfassende Veranstaltungsreihe mit Gremien und Räten sowie der leitenden Pfarrer und Dechanten im Bistum der fortschreitenden Krise der Katholischen Kirche in Deutschland gegensteuern. 

Wie im Februar bekannt wurde, steckt auch das Bistum selbst in der Krise. Alleine für das Jahr 2020 rechnet die Bistumsleitung mit einem finanziellen Verlust von 22,3 Millionen Euro (CNA Deutsch hat berichtet).

Vatikan bremst Pläne für "XXL-Pfarreien"

Ackermanns Pläne stießen schon kurz nach der Bekanntgabe auf Widerstand innerhalb der Diözese. Die Laien-Initiative "Kirchengemeinde vor Ort" warf dem Bischof vor, dass die Umstrukturierungen "das Bistum, die Priesterschaft, zahlreiche einzelne Gemeinden und letztlich uns Katholiken" spalte. Durch die geplante Förderung neuer Gottesdienstformen im Zuge der Umstrukturierung fürchtet die Initiative eine "gewisse Beliebigkeit" und dass "in der vorgesehenen Übertragung der Verkündigung, insbesondere der Predigt, an Ehrenamtliche / Laien das Spezifische des Priesteramts verloren geht". Hinsichtlich des Priestermangels würde das Bistum "den Kopf in den Sand stecken" und tue zu wenig für die Förderung von Berufungen.

Auch die Priestergemeinschaft Unio Apostolica übte Kritik am Vorhaben der Bistumsleitung und reichte in Rom Beschwerde ein. Mit Erfolg: Am 21. November 2019 entschied die Kleruskongregation des Vatikans, "den Vollzug des 'Gesetzes zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode 2013-2016' auszusetzen". Danach hatte der Päpstliche Rat für die Interpretation der Gesetzestexte den Trierer Entwurf geprüft - bis jetzt.

Möglicherweise wird noch in dieser Woche das Ergebnis dieser Prüfung bekanntgegeben. Noch im Januar diesen Jahres hatte Bischof Ackermann seine Pläne noch einmal verteidigt. "Es geht nicht bloß um eine Reform von Strukturen, sondern darum, auf die Herausforderungen der Zeit zu antworten", sagte Ackermann.

Die ursprünglich geplanten "XXL-Pfarreien" wolle er "Leitungsteams" unterstellen, erläuterte der Hirte. Dadurch könne man die Priester entlasten, die dadurch wieder mehr "Freiräume für Aktivitäten in der Seelsorge" hätten, die "unter den gegenwärtigen Bedingungen so nicht gegeben wären". Durch diese "gemeinsam getragene Verantwortung" könne man zudem dem Klerikalismus entgegenwirken.

Teil der geplanten "Bistumsreform" schon umgesetzt

Ackermann betonte auch, dass er seit der Aussetzung des Umsetzungsgesetzes im "unkomplizierten und guten Austausch" mit den römischen Stellen stehe. Dennoch müsse jetzt "niemand die Hände in den Schoß legen".

Einen Beschluss der Trierer Diözesansynode (2013-2016) hat er unterdessen schon umgesetzt. Wie die Pressestelle des Bistums Trier Ende Mai vermeldete, werden im Bistum Trier nun erstmals Laien mit der Durchführung von Bestattungen beauftragt (CNA Deutsch hat berichtet). Voraussetzung sei dafür "die persönliche Eignung und eine gute Qualifizierung", sowie dass die Kandidaten "durch die Gremien und das Seelsorgeteam vor Ort gut unterstützt und mitgetragen sind". 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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