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Warum Papst und Politiker fordern, kinderreiche Familien zu fördern

Immer wieder hat Papst Franziskus kinderreiche Familien ermutigt und die Politik aufgefordert, sie zu fördern und unterstützen

Bei der Familiensynode spielen sie eine wichtige Rolle – auch weil der jüngste Teilnehmer, Davide, schnell in die Schlagzeilen geriet und dadurch weltweit berichtet wurde, dass die Eltern des Synoden-Jüngsten 12 Kinder haben, und als katholische Missionare in Holland aktiv sind.

Im durchschnittlich noch älteren Deutschland sind kinderreiche Familien noch wichtiger; die öffentliche Sensibilität wächst, und nun gibt es auch konkrete politische Förderungen für Familien mit drei oder mehr Sprösslingen.

Grund dafür ist auch Papst Franziskus: Er hat kinderreiche Familien immer wieder bestärkt und die Gesetzgeber dazu aufgefordert, mehr für sie zu tun. Zum Fest der Heiligen Familie sagte der Papst: „Ich wünsche mir (...) mehr Aufmerksamkeit der Politik und der öffentlichen Verwaltung auf jeder Ebene, um solchen Familien die vorgesehene Unterstützung zu geben.“

Der Papst ging sogar weiter: Jede Familie sei eine Keimzelle der Gesellschaft, „doch die kinderreiche Familie ist eine reichere und vitalere Keimzelle, und der Staat hat jedes Interesse daran, in sie zu investieren“, so der Heilige Vater im vergangenen Dezember. Ausdrücklich ermutigte der Papst Zusammenschlüsse, die die Interessen großer Familien in der Politik unterstützen.

Auch der deutsche Familienbischof, Synodenvater und Berliner Erzbischof Heiner Koch hat nun in seiner Rede vor der Familiensynode in Rom noch einmal betont, wie wichtig es sei, sich für kinderreiche Familien in Deutschland einzusetzen – auch und gerade durch die Seelsorger. Ein neues Positionspaper mehrerer CDU-Landtagsfraktionen fordert nun konkrete Maßnahmen, die auch aus kirchlicher Sicht kreative Ideen für die Ermutigung und Unterstützung kinderreicher Familien leisten könnten – oder zumindest für dieses wichtige Thema sensibilisieren.

Worum geht es?

Das gemeinsame Positionspapier der CDU Landtagsfraktionen von Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz schlägt vor, kinderreiche Familien in die Referats- und Abteilungszuständigkeiten des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) gesondert aufzunehmen und die Anliegen kinderreicher Familien bei familienpolitischen Gesetzesvorhaben stärker zu berücksichtigen. Auf Bundeseben soll etwa die Kinderzahl bei familienpolitischen Leistungen sowie im Rahmen der Sozialversicherungssysteme festgehalten. Für die landespolitische Ebene enthält das Positionspapier Empfehlungen bezüglich einer besonderen Berücksichtigung kinderreicher Familien beim staatlich geförderten Wohnungsbau, dem Angebot von Familieneintrittskarten für Freizeit- und Kulturangebote in Trägerschaft der Länder, die die Zahl der Kinder einer Familie nicht begrenzen, sowie die Ermutigung der Kommunen, bspw. Gebühren für Kindertagesstätten nach der Kinderzahl der Familie zu staffeln.

Aber sind die Vorschläge der Politiker auch gewünscht bei denen, die damit geholfen werden soll? Der Verband kinderreicher Familien Deutschland (KRFD) begrüßt jedenfalls die im Positionspapier der CDU Landtagsfraktionen von Baden Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz formulierten Forderungen nach einer eigenständigen Familienpolitik für kinderreiche Familien und wünscht sich dessen Unterstützung durch weitere CDU-Landtagsfraktionen.

Elisabeth Müller, Vorstandsvorsitzende des KRFD, würdigt das Bekenntnis der beteiligten Fraktionen zur Notwendigkeit, die Situation kinderreicher Familien auf Bundes- und Länderebene entscheidend zu verbessern: „Die in dem Positionspapier niedergelegten Empfehlungen spiegeln in weiten Teilen unsere seit Jahren vertretenen Forderungen nach einer Verbesserung der Lebenssituation kinderreicher Familien wieder. Die konkret enthaltenen Initiativen in den Bereichen familienpolitische Leistungen, Wohnraum für Kinderreiche und Erleichterung gesellschaftlicher Teilhabe sind Schritte in die richtige Richtung."

„Besonders freut uns", so Dr. Müller weiter, „dass der Ansatz, kinderreiche Familien als eigenständige Zielgruppe familienpolitischer Maßnahmen verstärkt in Blick zu nehmen, bereits dazu beiträgt, die von uns geforderte gesellschaftliche Sensibilisierung für Kinderreiche weiter voranzubringen.“

Franziskus: „Kinderreiche Familie ist eine Schule der Solidarität"

„In seiner derzeitigen Form schlägt dieses Positionspapier bereits einen großen Bogen durch die Themen, die für die von uns vertretenen 1.2 Millionen kinderreichen Familien in Deutschland von großer Wichtigkeit sind“, kommentiert Dr. Elisabeth Müller den Vorstoß der drei beteiligten CDU-Landtagsfraktionen. „Auch wenn wir in Teilbereichen noch Präzisierungsbedarf sehen – Stichworte: Wiedereinführung des Baukindergeldes ab dem dritten Kind und ein höherer Familienleistungszuschlag ab dem dritten Kind – wünschen wir uns sehr, dass die enthaltenen Vorschläge nicht nur bei weiteren CDU-Landtagsfraktionen, sondern auch parteiübergreifend Unterstützung finden“, so Dr. Müller.

Von der übernatürlichen Komponente abgesehen: Warum dies nicht nur für die Politik oder die Volkswirtschaft wichtig ist, sondern erst einmal für den Menschen, hat Papst Franziskus immer wieder betont: Kindern tue es gut, mit Geschwistern aufzuwachsen. Und die Söhne und Töchter großer Familien seien „von Kindheit an mehr zu geschwisterlicher Gemeinschaft fähig“. Franziskus betonte: „In einer Welt, die oft vom Egoismus gekennzeichnet ist, ist die kinderreiche Familie eine Schule der Solidarität und des Teilens; und diese Haltungen kommen der ganzen Gesellschaft zugute."

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