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Papst Franziskus hofft, dass das neue Amt des Katecheten "diese Berufung erwecken" wird

Papst Franziskus begrüßt Erzbischof Rino Fisichella in der Klementinenhalle des Vatikans, 17. September 2021

Papst Franziskus hat am heutigen Freitag erklärt, das neue Amt des Katecheten in der Hoffnung eingeführt zu haben, dass es dazu beitragen werde, "diese Berufung zu erwecken".

Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

In seiner Rede vor den Teilnehmern eines Treffens, das vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung am 17. September organisiert wurde, bezog sich der Papst auf seine Entscheidung, das neue Laienamt im Mai formell einzuführen.

Papst Franziskus sagte wörtlich: "Wir müssen darauf bestehen, den Kern der Katechese zu verdeutlichen: Der auferstandene Jesus Christus liebt euch und lässt euch niemals im Stich! Wir dürfen niemals müde werden oder das Gefühl haben, dass wir uns in den verschiedenen Phasen des katechetischen Prozesses in dieser ersten Verkündigung wiederholen".

"Deshalb habe ich das Amt des Katecheten eingeführt. Sie bereiten den Ritus für die, ich zitiere, 'Erschaffung' der Katechisten vor. Damit die christliche Gemeinschaft das Bedürfnis verspürt, diese Berufung zu wecken und den Dienst einiger Männer und Frauen zu erleben, die, indem sie die Feier der Eucharistie erleben, die Leidenschaft, den Glauben als Evangelisierer weiterzugeben, lebendiger empfinden."

Der Papst hat das neue Amt durch das apostolische Schreiben Antiquum ministerium ("Altes Amt") am 11. Mai eingeführt.

Während Katecheten der Kirche seit neutestamentlichen Zeiten dienen, ist ein eingesetztes Amt eine Art formeller, beruflicher Dienst innerhalb der katholischen Kirche.

Das neu eingerichtete Amt des Katecheten ist für Laien bestimmt, die eine besondere Berufung haben, der katholischen Kirche als Glaubenslehrer zu dienen.

Praktische Schritte für die Auswahl, Aus- und Fortbildung für Katecheten hat in Deutschland der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer angekündigt: Das neue Amt, auch als "Katechist" bezeichnet, begrüßte der bayerische Hirte mit Blick auf die vielen Frauen und Männer, die sich für die Kirche einbringen. 

In dem apostolischen Schreiben sagte der Papst, dass die vatikanische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung den Einsetzungsritus für das neue Amt "bald veröffentlichen" werde.

In seiner Ansprache erinnerte der Papst daran, dass er am vergangenen Sonntag den Abschlussgottesdienst des Internationalen Eucharistischen Kongresses in Budapest (Ungarn) feierte.

Franziskus sagte, dass die Katechese "im Werk der Evangelisierung wirksam sein kann, wenn sie ihren Blick auf das eucharistische Geheimnis gerichtet hält".

"Wir dürfen nicht vergessen, dass der bevorzugte Ort der Katechese gerade die Eucharistiefeier ist, wo Brüder und Schwestern zusammenkommen, um immer mehr die verschiedenen Formen der Gegenwart Gottes in ihrem Leben zu entdecken", sagte er.

In seiner Rede in der Sala Clemetina des Vatikans vor den für die Katechese in Europa verantwortlichen Katholiken erinnerte sich der Papst gern an die beiden Katecheten, die ihn auf die Erstkommunion vorbereiteten.

"Ich empfand großen Respekt, sogar ein Gefühl der Dankbarkeit, ohne es ausdrücklich zu sagen, aber es war wie eine Verehrung", sagte er.

"Warum? Weil es die Frauen waren, die mich zusammen mit einer Nonne auf die Erstkommunion vorbereitet hatten. Ich möchte Ihnen von dieser Erfahrung erzählen, weil es für mich eine schöne Sache war, sie bis zum Ende ihres Lebens zu begleiten, beide. Und auch die Nonne, die mich auf den liturgischen Teil der Kommunion vorbereitet hat: Sie ist gestorben, und ich war dabei, mit ihr, habe sie begleitet. Es gibt eine Nähe, eine sehr wichtige Bindung zu den Katechisten...".

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Unter Bezugnahme auf das Direktorium für die Katechese, das im Juni 2020 veröffentlicht wurde, sagte er, dass die Katechese nicht als "eine abstrakte Vermittlung von theoretischem Wissen verstanden werden sollte, das wie mathematische oder chemische Formeln auswendig gelernt werden muss."

"Sie ist vielmehr die mystagogische Erfahrung derer, die lernen, ihren Brüdern und Schwestern dort zu begegnen, wo sie leben und arbeiten, weil sie selbst Christus begegnet sind, der sie berufen hat, missionarische Jünger zu werden", sagte er.

Anschließend verwies er auf seine Ansprache vom Montag in der Kathedrale St. Martin in Bratislava, in der er die slowakischen Katholiken ermutigte, sich von den Heiligen Kyrill und Method inspirieren zu lassen, die die Bibel in die slawische Sprache übersetzt haben.

Der Pontifex sagte den Katecheten: "Sie haben neue Wege beschritten, neue Sprachen erfunden, neue 'Alphabete', um das Evangelium weiterzugeben, für die Inkulturation des Glaubens."

"Dazu muss man wissen, wie man den Menschen zuhört, wie man den Völkern zuhört, denen man etwas verkündet: man muss ihrer Kultur, ihrer Geschichte zuhören; man darf nicht nur oberflächlich zuhören, indem man schon an die vorgefertigten Antworten denkt, die wir in unserer Aktentasche haben, nein! Wirklich zuhören und diese Kulturen, diese Sprachen, auch und vor allem das Unausgesprochene, das Unausgesprochene, mit dem Wort Gottes, mit Jesus Christus, dem lebendigen Evangelium, vergleichen".

"Und ich wiederhole die Frage: Ist dies nicht die dringendste Aufgabe der Kirche unter den Völkern Europas? Die große christliche Tradition des Kontinents darf nicht zu einem historischen Relikt werden, sonst ist sie keine 'Tradition' mehr."

Franziskus fuhr fort: "Die Tradition ist entweder lebendig oder sie ist es nicht. Und Katechese ist Tradition, sie ist trador [lateinisch], überliefern, aber als lebendige Tradition, von Herz zu Herz, von Geist zu Geist, von Leben zu Leben. Deshalb: leidenschaftlich und kreativ, mit dem Schwung des Heiligen Geistes."

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