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Kardinal Koch: "Ökumenische Partner bei Weltsynode miteinbeziehen"

Kardinal Kurt Koch bei der Feier der Ökumenischen Vesper in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern am 25. Januar 2021

Der Schweizer "Ökumene-Minister" des Papstes, Kurienkardinal Kurt Koch, hat sich dafür ausgesprochen, bei der Synode über Synodalität auch die "ökumenischen Partner" miteinzubeziehen. In einem gestern erschienenen Interview mit der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" hob Koch hervor, dass die Gaben des Heiligen Geistes "der ganzen Christenheit geschenkt sind".

Kardinal Koch erinnerte daran, dass Papst Franziskus möchte, dass "die Kirche in ihrem Stil des Lebens und Wirkens synodaler" werde. Dabei sei Synodalität "sehr eng" an die "Sendung zur Evangelisierung in der heutigen Welt" geknüpft, so Koch weiter. Dazu rufe der Pontifex immer wieder in Erinnerung, dass Synode "kein Parlament" sei. Wörtlich sagte der Kardinal:

"Während das demokratische Verfahren vor allem der Ermittlung von Mehrheiten dient, ist Synodalität ein geistliches Geschehen, das sein Ziel darin findet, in den Glaubensüberzeugungen und in den daraus fließenden Lebensweisen des einzelnen Christen und der kirchlichen Gemeinschaft überzeugende Einmütigkeit zu finden; und dies ist sehr viel anstrengender, aber auch tragfähiger als Parlamentarismus."

Chance für die Ökumene

Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen erklärte auch, dass es "wünschenswert" sei, bei der kürzlich gestarteten Weltsynode über Synodalität auch die "ökumenischen Partner in den synodalen Prozess auf allen seinen Ebenen" miteinzubeziehen. Dieses Bemühen habe "reiche Auswirkungen auf die Ökumene, wie vor allem im katholisch-orthodoxen Dialog sichtbar ist", erklärte der Kardinal. 

Das Grundprinzip der ökumenischen Dialoge bestehe im Austausch von Gaben, so Koch. Man könne von den anderen christlichen Kirchen lernen, und zwar in der Überzeugung, "dass die spezifischen Gaben vom Heiligen Geist nicht nur diesen Kirchen, sondern der ganzen Christenheit geschenkt sind". Wörtlich sagte der Kardinal der "Tagespost":

"Papst Franziskus hat in seinem Apostolischen Schreiben 'Evangelii gaudium' dazu ein konkretes Beispiel gegeben. Er hat hervorgehoben, dass wir Katholiken im Gespräch mit den orthodoxen Kirchen die bereichernde Möglichkeit haben, 'etwas mehr über die Bedeutung der bischöflichen Kollegialität und ihre Erfahrung der Synodalität zu lernen' (Nr. 246). Und in umgekehrter Sinnrichtung darf man in der Vertiefung und Verstärkung der Synodalität einen wichtigen ökumenischen Beitrag der Katholischen Kirche für die Anerkennung des Primats des Bischofs von Romauch durch andere Kirchen sehen."

Papst Franziskus: "Anderes" Auftreten, aber keine "andere" Kirche

Kardinal Koch erhofft sich von der Synodalitätssynode, dass wichtige Impulse für die Evangelisierung. Die Gläubigen müssten erkennen, "dass alle aufgrund der Taufe ihre Sendung zur Weitergabe des Glaubens wahrnehmen und deshalb authentisch Kirche und nicht 'KmbH', Kirche mit beschränkter Haftung sind".

Papst Franziskus selbst habe "energisch betont", dass es nicht um eine "andere" Kirche gehen könne,  weil es "die Kirche des Herrn" sei und "man die Kirche unmöglich neu erfinden kann und darf". Der Pontifex hoffe aber, dass sich die Kirche durch den synodalen Prozess "anders" präsentieren wird.

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