Katholiken aller Generationen in ganz Deutschland sind sehr dankbar über die sichtbare Glaubensfreude der jungen geistlichen Gemeinschaft "Maria 1.0". Wie einfach ist das doch: gemeinsam beten, statt sich protestierend zu entzweien. Oder nicht? Im Rosenkranzmonat Oktober erinnern uns die Frauen und Männer, die an vielen Orten ihre Verbundenheit mit der Gottesmutter und der Kirche des Herrn bezeugen, an das Gebet, das uns Heimat und Hoffnung schenkt. Die Gläubigen der Gemeinschaft "Maria 1.0" bitten uns alle darum, für die Geistlichen zu beten. Wie schön, wie wichtig ist das – und wie oft wird das vergessen. Solche Initiativen und positiven Zeugnisse schenken Hoffnung, darum: Danke und vergelt’s Gott, "Maria 1.0"!

Auf dem Foto ist der Rosenkranz sichtbar, den ich vor etwa 35 Jahren von meiner lieben Mutter geschenkt bekommen habe. Heute liegt die Perlenschnur auf meinem Schreibtisch. Jesus ist mittlerweile mit Klebstoff am Holzkreuz befestigt, er hat sich auf Reisen manchmal etwas gelöst, aber – immerhin – ich habe den Herrn quasi nie verloren. So schaue ich darauf, wenn ich etwas schreibe. Meine Mutter hat mir damals, nach einer schweren Krankheit, diesen Rosenkranz in die Hand gelegt, so als würde sie mir dieses Gebet ganz persönlich anvertrauen. In unserer Familie gibt es eine sichtbare marianische Spur, eine besondere Verbundenheit mit der Mutter unseres Herrn. Nicht vergessen kann ich den himmlischen Glanz, die leuchtende Schönheit der festlichen Mai- und Rosenkranzandachten. Das schlesische Marienlob wurde mit frommer Leidenschaft gesungen, das Allerheiligste Sakrament des Altares gläubig verehrt und der eucharistische Segen gespendet. Als mein Urgroßvater Jozef Polen verließ und nach Deutschland übersiedelte, hatte er wenig mehr im Gepäck als eine Marienfigur, von der er sich nicht trennen mochte. Auch diese Statue der Muttergottes wird von Generation zu Generation vererbt. Figuren und Ikonen von Heiligen besitzen für uns einen hohen Wert, aber ungleich kostbarer ist die Gemeinschaft, die innere Verbundenheit, die das Gebet uns schenkt. Der Rosenkranz macht uns frei von persönlichen Wünschen und Absichten.

Wer mit Marias Augen auf Christus schaut, lernt den Herrn und Seine Kirche neu zu sehen, neu zu lieben. Wir vergegenwärtigen uns den Schatz des Glaubens, wenn wir die heiligen Geheimnisse beten – und wir tun das auch, wenn wir den Rosenkranz einfach nur still in den Händen halten. Wie sehr würden sich die jungen Gläubigen heute, scheint mir, wünschen, dass wir alle uns mehr Zeit für das Gebet nehmen, für das Marienlob, für die stille Anbetung.

Der heilige Johannes Paul II. hat in seiner am 16. Oktober 2002 veröffentlichten Enzyklika "Rosarium Virginis Mariae" allen Gläubigen den Rosenkranz ans Herz gelegt: "Eine Familie, die vereint betet, bleibt eins. Seit alters her wird der Rosenkranz in besonderer Weise als Gebet gepflegt, zu dem sich die Familie versammelt. Indem die einzelnen Familienmitglieder ihren Blick auf Jesus richten, werden sie befähigt, sich stets aufs Neue in die Augen zu schauen, miteinander zu sprechen, füreinander einzustehen, sich gegenseitig zu vergeben und in einem durch den Heiligen Geist belebten Liebesbündnis wieder neu zu beginnen."  Vielleicht müssen wir uns von dem großen Papst – besonders in Europa – daran erinnern lassen, dass die Kirche eine Gebetsgemeinschaft ist. Der frohe Elan und das fromme Charisma von Bewegungen wie "Maria 1.0" kann uns helfen, beflügeln und auch tragen. Wer dazu anstiftet, mit Maria auf Christus zu schauen, dient wahrhaft der Erneuerung der Kirche. Die Familie Gottes ist also eine Gebetsgemeinschaft, verbunden mit dem Papst und der Kirche aller Zeiten und Orte, mitnichten eine eigensinnige, spalterische Protestpartei.

Beten wir für die Einheit unserer römisch-katholischen Familie in Glauben, Hoffnung und Liebe. Heilige Maria, Mutter Gottes und Rosenkranzkönigin, bitte für uns!

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