Auf gewisse Weise erweisen sich Vertreter der illustren Kirchenprovinz Deutschland, dem Land der Reformation, erneut als höchst traditionalistisch – aufmüpfige Mitglieder von Gremien, die kein Kirchenvolk je legitimiert hat, Inhaber von Theologieprofessuren und vereinzelt auch Bischöfe, die ihre apostolische Sendung modernistisch zu verstehen scheinen.

Doch ob die Person X oder Bischof Y häretisch sich äußert oder nicht, darüber müssen wir als einfach gläubige Christen gar nicht nachdenken – in allem hat ohnehin der Herr das letzte Wort. Sogar über jene, die nicht daran glauben und geschmeidig lächelnd darüber hinweggehen. Wir wissen zugleich: der "Synodale Weg" ist nicht die letzte Offenbarung, höchstens ein regionaler Offenbarungseid, der mediale Wirbel erzeugt, aber den Glauben an den dreifaltigen Gott in der Welt von heute nicht vermehren wird.

Wissen Sie eigentlich, wie viele konzilswidrige Gedanken in dem grundlegenden Text des Synodalforums "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche" enthalten sind? Vielleicht sollte jemand einen Wettbewerb dazu ausschreiben: Wer die meisten Abweichungen findet, bekommt einen Preis. Auch der US-amerikanische Erzbischof Aquila hat sich nun mit sorgenvoller Klarheit über den "Synodalen Weg" geäußert. Er wird nicht der letzte Bischof der Kirche sein, der kopfschüttelnd nach Deutschland schaut.

Papst Franziskus wünscht sich – wie seine Vorgänger – eine neue Dynamik der Verkündigung des Glaubens. Wir alle, Sie und ich, dürfen einfach weiterhin zum Credo der Kirche stehen und nicht zur kuriosen Agenda des neukatholischen Reformeifers. Wir dürfen uns gotteskindlich der Fürsprache der Mutter unseres Herrn und aller Heiligen anvertrauen. Wir dürfen den einfachen Glauben an die Heiligkeit der Kirche bewahren und pflegen, denn die Kirche – die römisch-katholische Kirche aller Zeiten und Orte – ist Sein Haus. Wir dürfen ohne Furcht die Lehre der Kirche annehmen und danach leben, ungeachtet der Vermehrung der Konfusion, zu der einzelne Amtsträger der Kirche beitragen. Wir sind auch außerstande, die Lehre der Kirche "zu verbessern". Wir dürfen dankbar sein für das treue Zeugnis aller Weltchristen und Kleriker, die in unverbrüchlicher Treue zum Papst stehen und sich freuen, der Kirche des Herrn angehören zu dürfen. Wir glauben auch weiter an den allmächtigen Gott und nicht an den endlosen Diskurs.

Ich muss oft an die Predigt von Papst Franziskus in der Chrisammesse vom 1. April 2021 denken. Unser Heiliger Vater sagte dort: "Die Verkündigung des Evangeliums ist immer an die Annahme eines konkreten Kreuzes gebunden. Das sanfte Licht des Wortes bringt in den bereitwilligen Herzen Klarheit hervor und in denen, die es nicht sind, Ablehnung. Dies sehen wir ständig im Evangelium. … Mit dem Kreuz verhandelt man nicht."

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht unbedingt die der Redaktion von CNA Deutsch.  

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