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"Worüber stimmen wir jetzt genau ab?"

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Schon die Pressekonferenz vor Beginn der „Synodalvollversammlung“ erinnerte an einen Parteitag. Bischof Dr. Georg Bätzing, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz mokierte sich über Kritik an der synodalen Agenda. Bischof Dr. Voderholzer hatte nämlich in einer Predigt von der Instrumentalisierung des Missbrauchs gesprochen. Bätzing hielt dies für eine „eine sehr unerlaubte und sehr anmaßende Stellungnahme“. Was Bischof Voderholzer am vergangenen Sonntag äußerte, lässt sich nachlesen und bedenken. Sie können sich das alles anschauen und sehen, ob Sie Argumente für Bischof Bätzings Einlassungen oder für Bischof Voderholzers Analyse finden. Der Regensburger Bischof verwies auf den sogenannten „Orientierungstext“ zum Synodalen Weg – und die Abschnitte 41 und 68 sprechen für sich. Er führte aus, „dass ohne validen Institutionen-Vergleich und ohne historische Einordnung der Missbrauchsfälle die Besonderheiten der katholischen Kirche systemisch dafür verantwortlich gemacht werden, nährt meinen Verdacht, dass hier der sexuelle Missbrauch instrumentalisiert wird zum Versuch der Umgestaltung der katholischen Kirche nach dem Vorbild evangelischer Kirchenordnungen, wo »Synode« etwas anderes bedeutet als in der katholischen Kirche, nämlich eine Art Kirchenparlament“. Irgendeine Art Kirchenparlament tagte in Frankfurt vom 30. September bis zum 2. Oktober. Das Happening nannte sich „Synodalvollversammlung“. Wie in jedem Parlament wurde debattiert und gestritten – und am Ende mangelte es an Beschlussfähigkeit.

Beachtenswert ist der „Synodale Blog“ . Nun gab es in Frankfurt zwar keine Sintflut, aber eine Papierflut. Offensichtlich war die Veranstaltung auch unübersichtlich. Gelegentlich herrschte auch Unklarheit, worüber überhaupt beraten wurde. So bemerkte der Delegierte Dr. Rainer Nomine vom Diözesanrat der Katholiken im Bistum Görlitz am 2.10. um 11.14 h: „Worüber stimmen wir jetzt genau ab?“ An demselben Tag fand noch ein Austausch über das Papier „Rahmenordnung und Rechenschaftslegung“ statt. Doch es gab Irritationen. War die Synodalvollversammlung überhaupt noch beschlussfähig? Um 15.09 h stand fest: Zu wenig Stimmberechtigte waren im Saal, also weniger als 2/3 der Synodalversammlung. Bischof Bätzing äußerte sich wenige Minuten später: „Bin ziemlich entsetzt, wie viele Menschen im Laufe des Vormittags abgereist sind. Das geht nicht. Wir brauchen die Sicherheit, sonst können wir nicht arbeiten. Ich bin nicht einverstanden, wenn man einfach weggeht.“ 

Zum Abschluss bemerkte das Synodalpräsidium: „Für viele verbindet sich die Glaubwürdigkeit der Kirche mit ihrer persönlichen Glaubwürdigkeit als Katholikinnen und Katholiken. Eine geschwisterliche, synodale Kirche ist deshalb eine Vision des Synodalen Weges. Alle Fragen, die auf dem Synodalen Weg angesprochen werden, haben mit der Dimension des Glaubens zu tun. Es geht also letztlich um die Existenz der Kirche. Deshalb ist der Synodale Weg nicht irgendeine Veranstaltung, sondern ein für die Kirche existentielles Geschehen aus dem Glauben des Gottesvolkes heraus.“ Trotzdem spielt die Gottesfrage weiterhin keine Rolle, trotzdem wird nicht über Evangelisierung gesprochen. Der Synodale Weg soll gemäß dem Wunsch des Synodalpräsidiums bis ins Frühjahr 2023 verlängert werden. Die Existenz der Kirche hängt aber nicht davon ab, ob dieser Weg 2021, 2023, 2025 oder irgendwann später endet oder vielleicht institutionalisiert wird. Die Existenz der Kirche hängt einzig und allein von Jesus Christus ab, und die Gläubigen werden seinen Tod verkünden und seine Auferstehung preisen, bis er kommt in Herrlichkeit. So einfach ist das.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht unbedingt die der Redaktion von CNA Deutsch.  

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