Vatikanstadt, 13 März, 2022 / 11:58 AM
In einem dramatischen Appell hat Papst Franziskus erneut zum Ende des Krieges in der Ukraine aufgerufen. Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz am 13. März verurteilte der Heilige Vater den Krieg zwischen Russland und der Ukraine als "Barbarei" und sprach von "inakzeptablen Aggressionen".
Franziskus forderte erneut "effektive und sichere" humanitäre Korridore und bat darum, die Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet aufzunehmen. Der Pontiufex warnte außerdem davor, Gott für die Rechtfertigung von Gewalt zu verzwecken.
Papst Franziskus verurteilt Bombardierung von Mariupol
"Wir haben eben die Jungfrau Maria gebeten und diese Stadt, die ihren Namen trägt, Mariupol, ist eine Märtyrerstadt geworden durch diesen vernichtenden Krieg in der Ukraine", begann der Papst seine Ansprache nach dem Angelusgebet. Wie CNA Deutsch berichtete, wurde in der ukrainischen Stadt Mariupol unter anderem ein Entbindungs- und Kinderkrankenhauses bombardiert. Der Vatikan hatte diesen Angriff unter der Woche bereits scharf verurteilt.
"Mit Schmerz im Herzen" vereine er seine Stimme mit der allgemeinen Bevölkerung, die um das Ende des Krieges fleht, fuhr der Pontifex fort. Wörtlich sagte er:
"Vor der Barbarei, der Tötung von Kindern, Unschuldigen und Unbewaffneten gibt es keine strategischen Gründe, die standhalten. Die inakzeptablen Aggressionen müssen aufhören, bevor sie Städte zu Friedhöfen machen."
"Gebietet dem Massaker Einhalt!"
"Im Namen Gottes, man möge den Schrei derer hören, die leiden, und man setze den Bombardierungen und Angriffen ein Ende", so der Papst weiter. Man müsse "den Weg des Verhandelns gehen", zudem müsse man humanitäre Korridore schaffen, die "effektiv und sicher" sind. In dramatischen Worten rief Franziskus aus:
"Im Namen Gottes bitte ich euch: Gebietet diesem Massaker Einhalt!"
Der Heilige Vater rief erneut dazu auf die Flüchtlinge aufzunehmen, "in denen Christus gegenwärtig ist". Die Diözesen und Ordensgemeinschaften weltweit bat er, mit dem Gebet nicht nachzulassen.
"Gott ist kein Gott des Krieges"
Das Oberhaupt der Katholischen Kirche mahnte außerdem, dass Gott nicht für den Krieg und die Gewalt verzweckt werden dürfe. "Gott ist nur ein Gott des Friedens", betonte Franziskus am heutigen Sonntag. "Er ist kein Gott des krieges und wer ihn für die Gewalt verzweckt, profaniert seinen Namen."
In letzter Zeit stand vor allem das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, der Moskauer Patriarch Kyrill, im Zentrum der Kritik von Beobachtern, die eine Instrumentalisierung der russisch-orthodoxen Kirche befürchten. Kyrill wird unter anderem eine enge Beziehung zu Putin nachgesagt, er steht seit 2009 an der Spitze der russisch-orthodoxen Kirche.
In einer Ansprache in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau am 27. Februar kommentierte er den Krieg in der Ukraine mit den Worten: "Möge der Herr die Völker, die Teil des geeinten Raums der Russisch-Orthodoxen Kirche sind, vor inneren Unruhen schützen."
Die Ukraine ist ein überwiegend christlich-orthodoxes Land mit 44 Millionen Einwohnern, das an Russland grenzt.
Die orthodoxen Christen in der Ukraine sind geteilt zwischen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (UOC-MP), die der Jurisdiktion der Russischen Orthodoxen Kirche untersteht, und der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OCU), die dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel angeschlossen ist.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Wie CNA Deutsch berichtete, hatte bereits der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz Polens Kyrill aufgerufen, Putin zu bitten, den Krieg zu beenden.
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