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Missbrauch: Kardinal Zuppi kündigt Studie sexueller Gewalt in der Kirche in Italien an

Kardinal Matteo Maria Zuppi in einer Aufnahme des Jahres 2015

In seiner ersten Pressekonferenz seit seiner Wahl zum Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz hat Kardinal Matteo Zuppi am Freitag eine Missbrauchstudie angekündigt, die den Umgang mit sexueller Gewalt in der Kirche in Italien untersuchen soll.

Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

"Unsere Gedanken sind immer bei den Opfern, und das ist unser erstes Anliegen", sagte Zuppi am 27. Mai.

"Wir müssen die diözesanen Dienste für Minderjährige und schutzbedürftige Personen stärken", sagte er laut ACI Stampa, dem italienischsprachigen Nachrichtenpartner von CNA Deutsch.

Der Kardinal kündigte an, dass der Bericht sich auf Missbrauch in der katholischen Kirche in Italien von 2000 bis 2021 konzentrieren werde. Er sagte weiter, dass er bereits am 18. November 2022 veröffentlicht werden soll.

"Wir wollen faire und wahre Klarheit", sagte Zuppi.

Die Möglichkeit einer Wiedergutmachung für die Opfer sei zu diesem Zeitpunkt eine offene Frage, so der Kardinal, der sagte, dass die Konsequenzen für Bischöfe, die Missbrauch vertuscht haben, "sehr ernst" sein werden.

Die italienischen Bischöfe diskutierten während der Vollversammlung der Bischöfe in Rom diese Woche, ob eine landesweite Untersuchung des Missbrauchs durchgeführt werden soll.

Italienische Verbände haben sich im Februar zusammengeschlossen, um eine Bewegung gegen Missbrauch in der Kirche zu koordinieren. Das Netzwerk, das sich #ItalyChurchToo nennt, drängt die Bischöfe, eine unabhängige Untersuchung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche in Italien in den letzten 70 Jahren durchzuführen.

Das Netzwerk schickte am 23. Mai – zum Auftakt des Treffens der italienischen Bischofskonferenz – einen Brief an die Vollversammlung.

Kardinal Seán O'Malley aus Boston forderte die italienischen Bischöfe am 25. Mai auf, sich für eine "pastorale Umkehr" im Umgang mit Betroffenen einzusetzen. Der amerikanische Prälat, Kopf der vatikanischen Missbrauchskommission, richtete diesen Appell in einer Videobotschaft, die am dritten Tag der Vollversammlung abgespielt wurde, an die italienischen Kleriker.

Am 24. Mai wurde bekannt gegeben, dass Papst Franziskus Zuppi zum Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz gewählt hat, wie CNA Deutsch berichtete.

Der 66-jährige Erzbischof von Bologna hat enge Verbindungen zur einflussreichen Gemeinschaft Sant'Egidio.

Während der live übertragenen Pressekonferenz ging Zuppi auch auf den ärztlich assistierten Suizid ein, die in Italien in diesem Jahr Gegenstand einer nationalen Debatte ist.

Im Februar blockierte das italienische Verfassungsgericht ein Referendum zur Entkriminalisierung des ärztlich assistierten Suizids im Land und begründete dies mit dem unzureichenden rechtlichen Schutz für schwache und schutzbedürftige Menschen.

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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