Augsburg, 06 Juli, 2022 / 11:46 AM
Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich hat am Dienstag im Rahmen der Augsburger Ulrichswoche betont: "Eine synodale Kirche ist ohne den Beistand des Heiligen Geistes nicht möglich!"
Hollerich spielt als Generalrelator eine Schlüsselrolle bei der mehrjährigen Synode zur Synodalität. Der Jesuit ist außerdem Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft und seit 2011 Erzbischof von Luxemburg.
Der Kardinal kritisierte, dass in der Kirche zu oft ein Monolog geführt werde, anstatt dialogisch zu denken und zu handeln. Genau dies bedeute aber Synodalität: "Synode muss uns zu Meistern der Kommunikation machen, des Zuhörens und des Sprechens – damit wir durch unseren Dialog das Reich Gottes erfahren und erst wirklich verkünden können, was Christus an uns gewirkt hat!"
Im Gespräch mit katholisch1.tv sagte Hollerich: "Wir diskutieren ja ergebnisoffen in der Kirche. Das heißt, man muss alle hören, bevor ein Ergebnis kommt."
"Ich glaube, es ist sehr schwer, wenn man jetzt in Deutschland auf Ergebnisse hofft, wo die ganze Kirche der ganzen Welt auch mitreden muss," so der Kardinal mit Blick auf den "Synodalen Weg".
Während dort hauptsächlich "Vertreter von Laienorganisationen" involviert seien, solle beim weltweiten synodalen Prozess "das Volk Gottes gehört werden".
"Veränderungen sind ja gar nicht ausgeschlossen", betonte Hollerich. "Wir sollen dafür offen – für den Geist Gottes – sein und wirklich auf das Volk hören. Ich glaube, da werden viele Gemeinsamkeiten auch hervortreten."
Frühere Äußerungen
2020 sagte Hollerich mit Blick auf den "Synodalen Weg" der Kirche in Deutschland: "Ich habe sehr großen Respekt, dass man sich traut, sehr große Fragen zu stellen; die müssen auch gestellt werden."
Als wichtigste Frage identifizierte der Kardinal die Rolle der Frau. "Ich sage nicht, dass sie Priesterinnen werden müssen; das weiß ich ganz einfach nicht", so Hollerich. "Aber ich bin dafür offen. Klar ist jedoch, die jetzige Situation reicht nicht. Man muss sehen und merken, dass Frauen Mitspracherecht in der Kirche haben."
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