Mainz, 10 Oktober, 2022 / 1:45 AM
Bei der Beauftragung eines Priesters und einer Pastoralreferentin „mit der queersensiblen Pastoral“ im Bistum Mainz hat Bischof Peter Kohlgraf mit Blick auf Homosexuelle gesagt: „Niemand ist ein Schadensfall der Schöpfung, alle sind geliebt, Gott hat sie alle so gewollt.“
„Nicht erst durch [Out in Church] ist uns doch bewusstgeworden, dass auch Seelsorgerinnen und Seelsorger betroffen sind und in eine Lebenslüge gedrängt wurden, die durch Verantwortliche nicht wahrgenommen werden wollte oder bewusst in Kauf genommen wurde“, so der Bischof am Sonntag. „Damit muss Schluss sein.“
„Ich sage es deutlich: Wenn ich in die Evangelien schaue, entscheiden nicht die sexuelle Identität und Orientierung und eine ihr folgende Lebensweise über das ewige Heil, sondern Lieblosigkeit, Heuchelei oder die Beschimpfung anderer. So will ich tatsächlich mein Katholischsein nicht verstehen.“
Rückblickend auf seine eigene Tätigkeit als Seelsorger sagte Kohlgraf: „Ich erschrecke insofern, dass ich die Kirchenerfahrung anderer nicht wahrgenommen habe. Das gilt zum Beispiel für so viele im kirchlichen Dienst, die mit ihrer Beziehung in ein Doppelleben gedrängt wurden; das gilt für viele, deren Leben nur als Sünde bewertet wurde und wird, so viele, die sich verstecken oder über die hinter ihrem Rücken geredet wird.“
Letztlich habe er in der Begegnung mit Homosexuellen aber „einen veränderten Blick gelernt. Wir reden nicht über irgendeine abstrakte ‚Lehre vom Menschen‘, wenn wir als Kirche sprechen und ich mich als Bischof äußere. Ich rede über konkrete Menschen und ihr Leben, und hoffentlich zunächst mit ihnen.“
„Mit Überzeugung“ habe er daher den beim Synodalen Weg verabschiedeten Texten zugestimmt, „die hier eine Neubewertung formulieren und konkrete Konsequenzen erwarten. Ich wünsche mir eine Kirche und eine Verkündigung, die Menschen und ihre Lebenswirklichkeit wahrnimmt und in ihrer Vielfältigkeit ernst nimmt und wertschätzt.“
Der Katechismus der katholischen Kirche hält die überlieferte Lehre fest: „Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet [Vgl. Gen 19, 1-29; Röm 1,24-27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10.], hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, ‚daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind‘ (CDF, Erkl. ‚Persona humana‘ 8). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.“
Menschen mit homosexuellen Neigungen sei „mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen.“ Gleichzeitig gelte: „Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich – vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft –‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.“
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