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Bischof Kohlgraf zu Kontinentalversammlung: Ernüchterung, Frust, starke Verärgerung

Bischof Peter Kohlgraf

Bischof Peter Kohlgraf von Mainz, der per Livestream für die deutsche Delegation an der europäischen Kontinentalversammlung im Rahmen der mehrjährigen Weltsynode zur Synodalität teilgenommen hat, erklärte am Freitag gegenüber katholisch.de, es habe in der deutschen Sprachgruppe „schon eine große Ernüchterung bis hin zu Frust und starker Verärgerung“ gegeben.

Man stelle sich in der deutschen Gruppe Synodalität „anders“ vor, „als nur zu sitzen und Vorträgen zu lauschen und dann vielleicht ein dreiminütiges Statement abzugeben – was nur geschehen ist, weil die Arbeitsgruppe sich treffen konnte. Ansonsten wären wir reine Zuhörende gewesen.“

Innerhalb der deutschen Gruppe habe es „einen sehr guten Austausch“ gegeben, „aber es war nicht wirklich kontrovers. Es waren Menschen, die im Grunde mit derselben theologischen Denkweise unterwegs waren. Für uns war es wichtig, deutlich zu machen, dass es um konkrete Schritte geht und dass wir nicht nur in einer theologischen Wolke bleiben.“

„Um fünf Stichworte zu nennen, die uns wichtig waren: eine breite Beteiligung, das Aushalten von Ungleichzeitigkeit und unterschiedlichen theologischen Zugängen, die Bedeutung der akademischen Theologie, das Zulassen von Anfragen von außen und dass synodale Prozesse Zeit brauchen“, so Kohlgraf.

Bei einer Sitzung der deutschen Sprachgruppe forderte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, wie auch einer der ZdK-Vizepräsidenten, der Theologe Thomas Söding, den Zugang von Frauen zur Priesterweihe.

Kohlgraf verglich den deutschen Synodalen Weg mit dem weltweiten synodalen Prozess, der von Papst Franziskus lanciert wurde, und erklärte, viele Dinge seien ähnlich gelaufen, etwa, „dass man nur eine begrenzte Redezeit hatte, dass man nicht in die Tiefe gehen konnte und dass es zum Teil keine Debatten gab. Man mag sich über die Frankfurter Versammlungen wundern, aber bei uns – das darf man unbescheiden so sagen – gibt es Debatten, Menschen aus dem Plenum werden ernstgenommen und nicht nur das Podium redet.“

„Das war in Prag durchgehend anders, bis dahin, dass die Chatfunktion teilweise aus unterschiedlichen, nicht transparenten Gründen abgeschaltet wurde“, so der Bischof von Mainz. „Die Kritik des Papstes, der Synodale Weg wäre elitär, kann ich gerade vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen nicht teilen, weil dort am Ende die Bischöfe entscheiden und das ist auch eine elitäre Gruppe.“

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