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Rauswurf wegen Ungehorsams: Jesuiten schließen Rupnik aus dem Orden aus

P. Marko Rupnik SJ

Die Jesuiten haben den schweren Missbrauchs beschuldigten Pater Marko Rupnik aus dem Orden ausgeschlossen. Offizieller Grund: Rupniks Weigerung, das Gehördsgelübde einzuhalten. 

Der Orden teilte "mit schmerzlichem Herzen" am heutigen 15. Juni auf seiner Webseite mit, der Pater sei wegen seiner "hartnäckigen Weigerung, das Gehorsamsgelübde einzuhalten", ausgeschlossen worden.

Der Umgang des Jesuitenordens mit dem innerkirchlich als Künstler bekannten Rupnik hat zahlreiche Fragen aufgeworfen. 

Im heutigen Statement heißt es, der Orden habe den Beschuldigten aufgefordert, "die Kommunität zu wechseln und eine neue Mission anzunehmen, in der wir ihm eine letzte Chance boten, als Jesuit mit seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen und den vielen Geschädigten, die gegen ihn aussagten, ein klares Signal zu geben, damit er einen Weg der Wahrheit beschreiten konnte. Angesichts der wiederholten Weigerung von Marko Rupnik, diesem Auftrag nachzukommen, gab es leider nur noch eine Lösung: den Austritt aus der Gesellschaft Jesu."

Medienberichten zufolge hatte sich der heute 68 Jahre alte Rupnik nicht an Sanktionen gehalten, die dem mutmaßlichen Missbrauchstäter auferlegt worden waren, darunter ein Reiseverbot

30 Tage Recht auf Einspruch

Unklar ist derzeit, ob Rupnik gegen eine Entfernung aus dem Orden Einspruch erheben will, wie es das Kirchenrecht für einen Zeitraum von 30 Tagen vorsieht. 

Unklar ist auch, ob der Orden die Vorwürfe schwerer sexueller Gewalt und massiven Missbrauchs des bereits einmal exkommunizierten Slowenen anerkennt — und aufarbeiten wird, wie der Mann offenbar über Jahrzehnte schwere Missbrauchstaten verüben konnte.

Im heutigen Statement heißt es, die Jesuiten würden sich erst nach Ablauf der Einspruchsfrist Rupniks zur Causa wieder äußern.

Der Fall Pater Marko Ivan Rupnik SJ

Laut einer früheren Erklärung auf der Website der Jesuiten reichen die Vorwürfe gegen Rupnik zurück auf den Zeitraum der Jahre 1985 bis 2018. Es geht um geistlichen, psychologischen und sexuellen Missbrauch  — sowie Missbrauch des Gewissens.

Die Vorwürfe betreffen vor allem seinen Umgang mit jungen weiblichen Personen, die als Ordensfrauen unter den Einfluss des als Kirchenkünstler aktiven Jesuiten geraten waren.

Im Mai 2018 erklärte die Glaubenskongregation sogar, der Jesuit habe sich selber im Beichtstuhl exkommuniziert, weil er eine Frau in der Beichte von einer Sünde gegen das sechste Gebot freigesprochen hatte — an der er selber beteiligt war.

Im gleichen Monat wurde jedoch die Exkommunikation schon wieder aufgehoben — offenbar durch ein Dekret der Glaubenskongregation.  

Im Jahr 2022 durfte der Jesuit ein offizielles Logo für das Weltfamilientreffen entwerfen.

Orden von Skandalen erschüttert

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Der Rupnik-Skandal löste nicht nur innerkirchlich schwere Irritationen aus, angesichts des angeblichen "Null-Toleranz"-Ansatzes von Papst Franziskus im Umgang mit Vorwürfen sexueller Gewalt und Missbrauchs.

Das deutsche Hilfswerk Renovabis, das von Rupnik vermittelte Projekte unterstützt hat, hat sich von dem Jesuiten ebenso distanziert wie die slowenische Bischofskonferenz, berichtete das von der deutschen Bischofskonferenz finanzierte Portal "katholisch.de": Die slowenischen Bischöfe hätten die „emotionalen, sexuellen und spirituellen Gewalttaten Rupniks sowie seinen schweren Missbrauch des Sakraments der Beichte“ verurteilt.

Der Jesuitenorden wird seit Monaten durch Enthüllungen über Vorwürfe massiven sexuellen Missbrauchs durch Patres und desseen Vertuschung durch Ordensobere erschüttert; darunter mehrere Fälle in Bolivien und Spanien

 

 

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