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Bischof Oster verteidigt Entscheidung, Synodalen Ausschuss nicht zu finanzieren

Bischof Stefan Oster

Bischof Stefan Oster SDB hat seine Entscheidung verteidigt, mit drei anderen Bischöfen gegen eine gemeinsame Finanzierung des Synodalen Ausschusses durch die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) zu votieren. Der Synodale Ausschuss soll den Synodalen Rat vorbereiten, der zur Verstetigung des deutschen Synodalen Wegs dienen soll.

Im Gespräch mit dem Passauer Bistumsblatt fasste Oster wenige Stunden nach Bekanntwerden der Entscheidung am Dienstag die Sachlage zusammen: „Viele Bischöfe wollen, dass der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD), der der Rechtsträger der Deutschen Bischofskonferenz ist, dafür die Mittel bereitstellt und zusätzlich neue Stellen dafür schafft. Für solche Entscheidungen des VDD braucht es aber Einstimmigkeit. Und weil es die nicht gegeben hat, ist nun nicht mehr die Deutsche Bischofskonferenz Geldgeber und ‚Mitveranstalter‘ des Synodalen Ausschusses, sondern die einzelnen Bistümer – und gegebenenfalls eine neue Trägerstruktur. Doch das wird man sehen.“

Neben dem Bischof von Passau hatten auch der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, sowie die Bischöfe Gregor Maria Hanke OSB von Eichstätt und Rudolf Voderholzer von Regensburg gegen die gemeinsame Finanzierung des Synodalen Ausschusses gestimmt.

„Zuerst war die Entscheidung geprägt von den Erfahrungen aus den großen Synodalversammlungen in Frankfurt“, begründete Oster sein Votum. „Ich habe diese nicht in dem Sinn als ‚synodal‘ erlebt, wie das Papst Franziskus versteht. Es war jedes Mal sehr stark politisch motiviert mit klaren Zielsetzungen für sehr bestimmte Reformvorschläge – die im Kern der großen Mehrheit von Anfang an vor Augen standen.“

Zwar brauche die Kirche Reformen, davon sei er „zutiefst“ überzeugt, „aber ich sehe diese sehr viel stärker in der Suche nach Wegen der Vertiefung und Erneuerung des Glaubens als in der Arbeit an Reformvorschlägen, die seit Jahrzehnten zur Agenda einer Kirche in einer sich immer weiter liberalisierenden Gesellschaft gehören“.

Mit Blick auf den Missbrauch innerhalb der Kirche bedürfe es auch systemischer Veränderungen, „ohne das zu verändern, was ich den sakramentalen Kern unseres Verständnisses vom Menschen und von der Kirche nenne“.

„Dazu kam schließlich auch noch, dass vom Vatikan fortwährend deutliche Einsprüche gegen den Synodalen Weg gekommen sind“, betonte Oster. „Zuletzt insbesondere das Verbot, einen Synodalen Rat einzurichten – mit der ausdrücklichen Bekräftigung des Papstes.“

An anderer Stelle erklärte der Bischof: „Was am Ende den Ausschlag gegeben hat: Dass ich der Überzeugung bin, dass die Glaubensfragen, die hinter den Reformwünschen stehen, sehr tief reichen und entscheidend sind: Es geht um unser Menschenbild und unser Verständnis von Kirche.“

Angesprochen auf das Thema Synodalität erläuterte Oster, dass es in allen Bistümern schon lange „synodale Gremien“ gebe, in denen Geistliche und Laien diskutieren und an Entscheidungen teilhaben. Es sei dabei indes „wesentlich, dass die Bischöfe in ihrer Letztverantwortung frei bleiben. Der Synodale Rat will aber eine verbindliche und zugleich freiwillige Selbstbindung der Bischöfe an Mehrheitsvoten.“

Die bereits ausgewählten Mitglieder des Synodalen Ausschusses seien so aufgestellt, „dass sich Minderheitenpositionen, die sich in wichtigen Themen der geltenden katholischen Lehre verpflichtet fühlen, noch stärker marginalisiert wissen“.

In diesen Tagen komme eigentlich nur das ans Licht, „was seit einigen Jahren schon da ist“, zeigte sich Oster überzeugt. „Tatsächlich glaube ich, dass eine grundsätzliche Liberalisierung in Strukturen und Themen am Ende die Selbstsäkularisierung unserer Kirche nur beschleunigen und nicht den verlorenen Glauben zurückbringen wird. Und unsere gesellschaftliche Relevanz wird auch nicht dadurch vermehrt, wenn wir in wesentlichen Fragen nichts anderes mehr zu sagen haben, als die Mehrheitsgesellschaft ohnehin erklärt.“

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