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Papst Franziskus trifft neuen russischen Botschafter beim Heiligen Stuhl

Papst Franziskus und Iwan Soltanowski

Papst Franziskus hat sich am Montag mit dem neu ernannten russischen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Iwan Soltanowski, getroffen.

Das Treffen, bei dem Soltanowski dem Pontifex seine Legitimationsschreiben überreichte, fand wenige Tage nach dem Besuch des päpstlichen Gesandten Kardinal Matteo Zuppi in Peking statt, wo er die Bemühungen um Frieden in der Ukraine inmitten des anhaltenden russisch-ukrainischen Kriegs besprach.

Die „Atmosphäre des Treffens war freundlich“ und die beiden Männer „diskutierten insbesondere die Mission des päpstlichen Sondergesandten in der Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, die darauf abzielt, eine Reihe von humanitären Fragen zu lösen“, sagte Soltanowski gegenüber der offiziellen russischen Nachrichtenagentur Tass.

„Wir haben uns darauf geeinigt, einen ehrlichen und offenen Dialog mit dem Heiligen Stuhl fortzusetzen, der traditionell auf gegenseitigem Respekt beruht“, so Soltanowski.

In seiner Funktion als Friedensbeauftragter von Papst Franziskus hat Zuppi mehrere diplomatische Besuche in der ganzen Welt unternommen, um den Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu fördern, unter anderem in Kiew, Moskau und Washington. Zuppi hat enge Verbindungen zur Gemeinschaft Sant’Egidio, einer katholischen Laienorganisation, die an Friedensverhandlungen in vielen Ländern beteiligt war. Zuppis Mission habe jedoch nicht das unmittelbare Ziel, zu vermitteln, so der Vatikan.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am 15. September, der Gesandte des Vatikans werde wiederkommen, und Moskau werde ihn „willkommen heißen“. Der Vatikan hat die neuerliche Reise von Zuppi noch nicht bestätigt.

Papst Franziskus traf sich mit dem nun aus dem Amt geschiedenen russischen Botschafter Alexander Awdejew, als der Pontifex der russischen Botschaft am 25. Februar 2022, einen Tag nach Beginn der russischen Invasion, einen ungewöhnlichen Besuch abstattete. Der Vatikan erklärte, der Papst sei in die Botschaft gegangen, „um seine Besorgnis über den Krieg zu bekunden“.

Später, im September 2022, sagte Papst Franziskus, er sei an einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine beteiligt gewesen, wobei er Awdejew angerufen habe, „um zu sehen, ob etwas getan werden könne, ob ein Austausch von Gefangenen beschleunigt werden könne“.

Papst Franziskus hat den Krieg verurteilt und bei zahlreichen Gelegenheiten zum Frieden in der Ukraine aufgerufen, wurde aber mitunter von Ukrainern für seine Ausdrucksweise kritisiert. Zuletzt stellte der Vatikan im August klar, dass der Papst nicht die Absicht hatte, den russischen Imperialismus zu verherrlichen, als er während einer Live-Videokonferenz mit russischen Jugendlichen am 25. August frei redete.

In der Rede erwähnte Franziskus „Mutter Russland“ und lobte „das große Russland von Peter I. und Katharina II., dieses große aufgeklärte Reich“. Präsident Wladimir Putin hatte sich zuvor mit dem Zaren Peter dem Großen aus dem 18. Jahrhundert verglichen, um die umfassende Invasion der Ukraine zu rechtfertigen.

Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk von der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche reagierte alarmiert und sagte: „Wir hoffen, dass diese Worte des Heiligen Vaters spontan gesprochen wurden, ohne den Versuch einer historischen Bewertung, geschweige denn einer Unterstützung der imperialistischen Ambitionen Russlands.“

Die vatikanische Nuntiatur in Kiew stellte klar, dass die Worte des römischen Pontifex in dem Kontext zu verstehen sind, dass Papst Franziskus „ein entschiedener Gegner und Kritiker jeder Form von Imperialismus oder Kolonialismus bei allen Völkern und in allen Situationen“ ist.

Russland und der Heilige Stuhl haben 2010 wieder volle diplomatische Beziehungen aufgenommen, nachdem sie seit 1990 nur begrenzte diplomatische Beziehungen unterhalten hatten.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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