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„Jeder Mensch ist Gottes Heiligtum“, betont Bischof Bätzing

Bischof Georg Bätzing

Bischof Georg Bätzing hat bei der Messfeier zur Eröffnung der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Montagabend betont: „Jeder Mensch ist Gottes Heiligtum.“

Mit der Menschwerdung Jesu Christi „durften wir lernen: Gottes Heiligtum ist menschlich“, erläuterte der DBK-Vorsitzende in Wiesbaden. „Der Mensch Jesus Christus ist Gottes Heiligtum für uns und mitten unter uns. Und alle, die sich gläubig zu ihm bekennen, erbaut der Geist des Herrn zum Tempel seiner Gegenwart inmitten dieser Welt.“

Dass jeder Mensch Gottes Heiligtum sei, begründe „seine Einzigartigkeit und seine unverletzliche Würde. ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘, sagt das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Und als Christen ergänzen wir: Denn jeder Mensch ist Gottes Heiligtum in dieser Welt.“

In diesem Kontext nahm Bätzing Stellung zu „den Debatten um eine staatliche Gesetzgebung zum assistierten Suizid und um eine geplante Änderung der gesetzlichen Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch“.

Man fordere „in beiden Fällen eine ausgeglichene Balance zwischen der Selbstbestimmung und dem Lebensschutz, die beide durch unsere Verfassung der gesellschaftlichen Sorge überantwortet sind“, so Bätzing. „Ungeborene Kinder im Mutterleib brauchen eine starke Lobby; es sind keine ‚Substanzen menschlichen Ursprungs‘, wie eine geplante EU-Verordnung vereinnahmend meint. Aber genauso brauchen Frauen im Schwangerschaftskonflikt und ihre Familien alle nur denkbare Unterstützung durch Beratung und konkrete Hilfen.“

Und weiter: „Menschen am Ende des Lebens dürfen nicht aus wirtschaftlichen, gesellschaftlichen oder ideologischen Gründen unter Druck geraten, ihrem Leben ein Ende zu setzen; stattdessen muss die nötige Gesetzgebung Schutzräume des Lebens ermöglichen und Palliativmedizin, Hospizarbeit und Suizidprävention deutlicher unterstützen.“

„Jeder Mensch ist vom ersten bis zum letzten Augenblick in seiner Würde unantastbar, keine Verfügungsmasse von irgendwem oder irgendwas, denn jeder Mensch ist Gottes Heiligtum“, erklärte der Bischof von Limburg. „Das gilt ebenso für die Menschen, die aus Not und Angst um ihr Leben an den Grenzen der Europäischen Union stranden – wenn sie es überhaupt auf all den gefährlichen Wegen bis dahin schaffen – und um Asyl bitten.“

„Asylrecht ist ein individuelles Recht“, so Bätzing. „Und gleichzeitig sind die Möglichkeiten der Aufnahme auch in unserem Land begrenzt. Die Sorgen von Menschen hierzulande müssen ernst genommen werden; aber das Recht auf Asyl muss unangetastet bleiben. Darum erwarten wir so dringlich eine Reform des europäischen Asylrechts, die in vieler Hinsicht Ausgleich schafft; die vielfältigen Fluchtursachen zu bekämpfen, ist nur die andere Seite dieser Medaille.

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