Neuss, 21 November, 2023 / 12:22 AM
In Reaktion auf den Brief von Papst Franziskus, in dem er seine „Sorge“ darüber zum Ausdruck gebracht, dass sich Teile der Kirche in Deutschland „immer weiter vom gemeinsamen Weg der Weltkirche zu entfernen drohen“, hat die Initiative „Neuer Anfang“ betont: „Es kann nicht Aufgabe der Katholischen Kirche in Deutschland sein, durch ein einseitiges Vorpreschen neue Spaltungen herbeizuführen.“
In einer Presseaussendung hieß es, es seien „bereits zu viele Spaltungen von Deutschland ausgegangen. Das geschieht ohne wirkliche Not. Denn der Papst hat das Thema Synodalität weltweit aufgegriffen. Wenige Tage nach der ersten Tagungsperiode der Weltsynode in Rom zu diesem Thema schaffen die Protagonisten des Synodalen Weges in Deutschland Fakten – unabhängig und abgekoppelt von der übrigen Weltkirche und in offensichtlichem Widerspruch zum Konzil.“
„Neuer Anfang“ vertrat dabei die Position, „dass grundsätzliche Fragen wie die Leitungsstruktur der katholischen Kirche und eine wesentliche Veränderung in Wesen und Verantwortung des Bischofsamtes weder in Deutschland entschieden noch vorentschieden werden. Das gilt auch für das Verständnis von Synodalität. Maßgeblich ist vielmehr das Lehramt der Kirche, das in berechtigter Weise die Grenzen nationaler Sonderwege aufzeigt und damit die Einheit des Glaubens bewahrt.“
Man bitte „alle deutschen Bischöfe, ihrer Verantwortung für das Wohl der Kirche gewissenhaft nachzukommen und ihre weiteren Schritte sorgfältig abzuwägen. Denn es sind bereits zu viele Spaltungen von Deutschland ausgegangen.“
Vor weniger als zwei Wochen hatte sich in Essen der Synodale Ausschuss konstituiert, der bis 2026 die Einführung eines Synodalen Rats vorbereiten soll, der wiederum der Verstetigung des Synodalen Wegs dient.
Papst Franziskus hatte in seinem auf den 10. November datierten Brief, der am Dienstagmorgen veröffentlicht wurde, erklärt, dass der Synodale Rat „in der im entsprechenden Beschlusstext umrissenen Form mit der sakramentalen Struktur der Kirche nicht in Einklang zu bringen ist und dessen Einrichtung vom Heiligen Stuhl daher mit Schreiben vom 16. Januar 2023, das ich in spezifischer Form approbiert habe, untersagt wurde“.
Befürworter des deutschen Synodalen Wegs hatten stets argumentiert, der Heilige Stuhl habe nur untersagt, worum es in Deutschland überhaupt nicht gehe. So sagte zuletzt der Theologe und Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, es sei „immer wieder etwas verboten worden, was wir gar nicht beschlossen hatten, nämlich dass auf der diözesanen Ebene der Bischof ausgehebelt werden könnte durch andere Mehrheiten und dass auf der Bundesebene die Bischofskonferenz zu einer untergeordneten ‚Behörde‘ werden würde“.
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