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5 Dinge, die man über Kardinal Burke wissen sollte

Kardinal Raymond Leo Burke am Hochfest Peter und Paul, dem 29. Juni 2019, im Petersdom.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass Kardinal Raymond Burke — ein prominenter amerikanischer Erzbischof — bald seine derzeitigen Wohn- und Gehaltsprivilegien im Vatikan verlieren wird. Während die Einzelheiten immer mehr ans Licht kommen, gibt es einige wichtige Dinge, die man über Burke wissen sollte.

1. Er war der Chef des Obersten Gerichts der Kirche

Der aus Wisconsin stammende Burke wurde 1975 von Papst Paul VI. zum Priester geweiht. Genau zwanzig Jahre später, 1995, wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof geweiht und leitete die Diözese La Crosse, Wisconsin, wo er das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Guadalupe gründete. Im Jahr 2003 wurde er zum Erzbischof von St. Louis ernannt, ein Amt, das er von 2004 bis 2008 innehatte.

Im Jahr 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Präfekten der Signatura Apostolica, dem obersten Gerichtshof der Kirche. Im darauffolgenden Jahr ernannte Benedikt XVI. Burke zum Mitglied der Kongregation für die Bischöfe, die dem Papst Empfehlungen für Bischofskandidaten unterbreitet. Ein Jahr später, 2010, erhob Benedikt XVI. den damals 62-jährigen Burke zum Kardinal.

Präfekt der Apostolischen Signatur blieb Burke bis 2014. Auf seiner persönlichen Website schreibt Burke, er habe "viel über das römisch-katholische Kirchenrecht, die Heilige Eucharistie, die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu, die Verehrung der Muttergottes von Guadalupe und die Heiligkeit des menschlichen Lebens geschrieben und gesprochen".

2. Er hat einen kritischen Blick auf einige Vorstöße von Papst Franziskus geworfen 

Im Jahr 2016 ersuchte Burke — zusammen mit drei weiteren Kardinälen —  den Papst um Klärung offener Fragen über die Auslegung von Amoris Laetitia, einem Schreiben, das bis heute auch in deutschen Bistümern widersprüchlich ausgelegt wird.

In den Medien wie der Kirche wurde das Schreiben über die "Freude der Liebe" seitdem kontrovers diskutiert. 

Soweit bekannt, hat der Papst nie auf diese Anfragen geantwortet, die als Dubia gestellt wurden, eine offizielle Form der Klärung offener Fragen der Kirche, die mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden können. 

Nachdem der Papst nicht antwortete, veröffentlichten die Kardinäle die Dubia — zwei Monate später.

In einem Interview im darauffolgenden Jahr erklärte Burke, dass er von interessierten Kreisen zu Unrecht als "Feind" von Papst Franziskus bezeichnet wird. Er betonte aber auch, dass die aktuellen Spaltungen in der Kirche geklärt werden müssten.

"Die Dringlichkeit einer Antwort auf die Dubia ergibt sich aus dem Schaden, der den Seelen durch die Verwirrung und den Irrtum zugefügt wird, die entstehen, solange die aufgeworfenen grundlegenden Fragen nicht in Übereinstimmung mit der beständigen Lehre und Praxis der Kirche beantwortet werden", sagte Burke damals.

Im Jahr 2019 kritisierte Burke die von Papst Franziskus einberufene Pan-Amazonische Synode im Vatikan und argumentierte, dass das Arbeitsdokument des Treffens "nicht nur nicht mit der authentischen Lehre der Kirche übereinstimmt, sondern ihr sogar widerspricht".

Als Papst Franziskus die Feier der traditionellen lateinischen Messe ab 2021 weltweit einschränkte, bezeichnete Burke die Maßnahmen als "streng und revolutionär". Mehr noch: Der renommierte Kirchenrechtler stellte die Autorität des päpstlichen Amtes in Frage, die alte Messe zu verbieten.

Mit Blick auf die Synodalitätssynode hat Burke mit vier anderen Kardinälen erneut Papst Franziskus eine Reihe neuer Dubia gestellt. Sie bitten um eine Klärung der Position der Kirche zur "Entwicklung" der Lehre, zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, dem Weiheamt und sakramentalen Absolution.

Burke betonte, dass sich diese Zweifel weder auf die Person des Papstes noch auf seine Agenda beziehen, sondern allein auf die Bewahrung der immerwährenden Lehre der Kirche.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Der Kardinal hat sich auch zu anderen brisanten Themen öffentlich geäußert, etwa als er 2021 eine ausführliche Verteidigung dessen veröffentlichte, was er als die "heilige Pflicht" der katholischen Bischöfe bezeichnete, das Kirchenrecht anzuwenden, indem er Politikern, die Abtreibung befürworten, riet, nicht die heilige Kommunion zu empfangen.

3. Papst Franziskus hat Burke zunehmend seiner Aufgaben enthoben 

Bereits im Jahr 2013 — also im gleichen Jahr, in dem er zum Papst gewählt wurde — verlängerte Franziskus nicht mehr die Rolle Burkes in der Bischofskongregation. 

Ein Jahr später enthob Papst Franziskus den Amerikaner seines Amtes als Präfekt der Apostolischen Signatur. Stattdessen sollte Burke als Kardinalspatron den Malteser-Orden betreuen. Doch im Zuge der Turbulenzen um den Orden ernannte Franziskus den damaligen Erzbischof Angelo Becciu zu seinem persönlichen Sondergesandten beim Orden. Burke war damit marginalisiert. 

4. Burke überlebte einen schweren Fall von COVID-19

Der siebzigjährige Burke wurde im August 2021 mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert und an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Burke hatte seine Diagnose vier Tage zuvor bekannt gegeben, nachdem er bei einem Besuch in Wisconsin erkrankt war.

Eine Woche später teilte das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Guadalupe mit, dass Burke sich in einem "ernsten, aber stabilen Zustand" befinde. Das Heiligtum bat darum, weiterhin für Burke und seine Familie zu beten, insbesondere durch das Rosenkranzgebet und den Besuch der heiligen Messe.

Am 21. August teilte das Heiligtum mit, dass Burke nicht mehr beatmet werde, und die Intensivstation des Krankenhauses verlassen könne.

Mitte Oktober gab Burke bekannt, dass er sich soweit erholt habe, dass er wieder täglich die Messe lesen könne. Es ist nicht bekannt, ob Burke gegen das Virus geimpft wurde, aber er war ein entschiedener Gegner von Zwangsimpfungen und Kirchenschließungen im Zuge der Pandemie-Maßnahmen.

5. Kardinal Burke will in Rom bleiben

Der amerikanische Prälat lebt in Rom und hat seine Absicht bekundet, dort zu bleiben, auch wenn er seine Unterkunft selbst suchen und bezahlen muss.

"Es ist meine Pflicht als Kardinal, in Rom zu bleiben", sagte er vergangene Woche dem Wall Street Journal.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

 
 
 
 
 
 
 

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