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Trotz Fiducia Supplicans: Niederländische Bischöfe lehnen Segnung homosexueller Paare ab

Kardinal Wim Eijk bei der Bischofsynode im Jahr 2015.

Die niederländischen Bischöfe lehnen eine nicht-liturgische Segnung homosexueller Paare, wie sie das umstrittene Dokument Fiducia Supplicans vorsieht, ab. 

In einer gemeinsamen Erklärung, die am 17. Januar veröffentlicht wurde, teilen sie mit: 

„Die holländischen Bischöfe wollen niemandem die Stütze und Kraft Gottes vorenthalten. Es ist möglich, ein Gebet für einzelne Gläubige zu sprechen, die in einer irregulären Beziehung leben.“

„Worum man im Gebet bittet und wie man betet, ist wichtig. Im Falle einer Person, die in einer irregulären oder homosexuellen Beziehung lebt, kann der geweihte Amtsträger ein einfaches Gebet außerhalb des Rahmens einer Hochzeitsfeier oder einer Gebetsfeier sprechen. In diesem Gebet kann Gott um Kraft und Beistand gebeten werden, indem er seinen Geist anruft, damit er Gottes Willen mit seinem Leben verstehen und weiter wachsen kann.“

Dies mache in der gewählten Formulierung deutlich, dass es sich nicht um einen Segen oder eine Bestätigung einer irregulären Beziehung handelt und vermeide auch eine Verwechslung mit einer Ehe, die nach Ansicht der katholischen Kirche nur zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen werden kann, so die Erklärung weiter.

„Auf diese Weise kann uns das Gebet die Kraft geben, uns Gott zu nähern und in Übereinstimmung mit seinen Absichten für die Schöpfung von Mann und Frau und die Ehe zu leben.“

Die Bischofskonferenz stelle fest, dass das Dikasterium für die Glaubenslehre in seiner Erklärung zu den Segnungen homosexueller Paare vom 18. Dezember in Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift und der Tradition der Kirche darauf bestehe, „dass die Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau möglich und unauflöslich ist und dass irreguläre Beziehungen jeglicher Art auf innere moralische Einwände stoßen“.

Worum es geht 

Die auf Italienisch geschriebene Erklärung des Vatikans mit dem lateinischen Titel Fiducia Supplicans von Kardinal Victor „Tucho“ Fernandez wurde am 18. Dezember veröffentlicht — mit der Zustimmung von Papst Franziskus, der das Schreiben gegenzeichnete und später in einer italienischen Talk-Show verteidigte.

Das Dokument löste mit seiner Publikation eine weltweite Kontroverse und vehemente Debatten aus. 

Fiducia Supplicans vermeidet einerseits, der bisherigen Lehre der Kirche zu widersprechen und räumt sogar ein, dass es keine liturgischen Segnungen homosexueller — und anderer, als „irregulär“ bezeichneter — Verbindungen geben kann, wie sie etwa in Deutschland von Bischöfen betrieben werden.

Gleichzeitig werden im Dokument — hier der volle Wortlaut —  wörtlich „spontane“ Segnungen für „gleichgeschlechtliche Paare“ eingeführt, die „keine Legitimation für ihren eigenen Status beanspruchen, sondern darum bitten, dass alles, was in ihrem Leben und in ihren Beziehungen wahr, gut und menschlich gültig ist, durch die Gegenwart des Heiligen Geistes bereichert, geheilt und erhöht wird.“

Der Erklärung zufolge sei dies „eine echte Weiterentwicklung dessen, was im Lehramt und in den offiziellen Texten der Kirche über Segnungen gesagt wurde.“

Paare ja, Verbindungen nein?

Bischöfe in aller Welt haben die Möglichkeit der Segnung homosexueller Paare wie Verbindungen in ihrem Zuständigkeitsbereich ausgeschlossen — und auch kritisiert, dass dieser Vorstoß ohne Beratungen erarbeitet wurde. 

In Afrika, den Ostkirchen sowie Polen, Ungarn und anderen Ländern lehnten die Bischöfe geschlossen den Vorstoß ab.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Prominente Theologen und Kardinäle haben das Schreiben scharf kritisiert, und auch die Ökumene der katholischen Kirche mit anderen christlichen Gemeinschaften wurde belastet.

Andere katholische Bischöfe haben zwar das Schreiben einerseits begrüßt, aber andererseits so vorsichtig eingeordnet, dass eine Anwendung seiner Segnungsidee aufgeschoben oder in der Praxis kaum möglich ist. 

Dies gilt auch für die Segnungen, die nur wenige Sekunden an einem unwichtigen Ort spontan passieren sollen, wie der Glaubenspräfekt nach kritischen Reaktionen seine Vorstellungen mit einer fünfseitigen Pressemitteilung zu seiner Erklärung präzisierte.

Widerstand von anderer Seite

In Deutschland werden andererseits bereits homosexuelle Verbindungen auf eine Weise gesegnet, die der Vatikan mit seinem Schreiben explizit weiter verbietet, aber der deutsche Synodale Weg fordert und so mancher Bischof bereits umsetzt: Als liturgische Handlungen und Segensfeiern für diese Verbindung.

Genau darüber will der Leiter der Glaubensbehörde vor Ort mit den Bischöfen sprechen.  

Dabei erheben deutsche Spitzenfunktionäre, die sich beim Synodalen Weg und in der Öffentlichkeit für eine homosexuelle „Ehe“ in der Kirche stark machen, schwere Vorwürfe gegen Papst Franziskus und seinen Glaubenspräfekten, wie CNA Deutsch berichtete: Deren Vorgehen sei diskriminierend und menschenfeindlich, weil es nicht weit genug gehe.

 

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