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Lebensschutz als „Grundauftrag von Kirche“: Woche für das Leben dauert noch bis Samstag

Bischof Georg Bätzing und Kirsten Fehrs

Zum letzten Mal findet in diesen Tagen – noch bis Samstag – die ökumenische Woche für das Leben statt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, betonte zum Auftakt am Samstag, „dass jede menschliche Gesellschaft auf lange Frist nur dann gedeihen kann, wenn sie auf Grundwerten aufgebaut wird, die die Hochachtung und den Schutz des menschlichen Lebens explizit mit umfassen“.

Es gelte, diese Perspektive „immer wieder neu in die gesellschaftlichen Diskurse einzubringen“, denn es handle sich dabei um den „gesellschaftsbezogenen Grundauftrag von Kirche“.

Unter Verweis auf die Heiligkeit und Unantastbarkeit jedes menschlichen Lebens sagte Bätzing in Aulhausen, einem Stadtteil von Rüdesheim am Rhein: „Diese Grundannahme ist untrennbar mit dem Glauben der Kirche verbunden und stellt den inneren Grund allen Engagements von Christinnen und Christen für den Schutz des menschlichen Lebens dar.“

„Das an die Bibel angelehnte Wort ‚Gott ist ein Freund des Lebens‘ bringt die Bedeutung des Schutzes menschlichen Lebens bildlich und kraftvoll zum Ausdruck: Wenn Gott das Leben hochschätzt, wie könnten die Gläubigen, die ihre Hoffnung auf ihn setzten, dem nicht nachfolgen?“, so der Bischof von Limburg.

Die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, erklärte ihrerseits: „Wir wollen den Lebensschutz in seiner gesellschaftspolitischen Vielschichtigkeit stark machen. Menschliches Leben muss immer dann besonders geschützt werden, wenn es verletzlich ist, vor allem an seinem Anfang und an seinem Ende. Genauso erheben die Kirchen aber auch dann ihre Stimme, wenn menschlichem Leben ein höherer oder geringerer gesellschaftlicher Nutzen zugesprochen wird. Darum ist es so wichtig, Inklusion zu ermöglichen und vorzuleben.“

Die seit mehr als 30 Jahren in ökumenischer Verbundenheit organisierte Woche für das Leben findet im April „ein letztes Mal in dem bekannten Format statt“, hieß es im Januar, nachdem im vergangenen Jahr die EKD angekündigt hatte, aus der Veranstaltung aussteigen zu wollen.

Die Kirche arbeite mit der EKD „bereits gemeinsam an einer neuen Struktur, um sich mit einem zeitgemäßen Format auch zukünftig und weiterhin gemeinsam den Fragen der Bioethik zu widmen und für den Schutz menschlichen Lebens einzutreten“, so die DBK damals.

„Um das bisherige Konzept in die Zukunft zu überführen, haben beide Kirchen eine Evaluation in Auftrag gegeben“, hieß es zum Hintergrund der geplanten Neuausrichtung. „Diese hat gezeigt, dass die Woche für das Leben über einen langen Zeitraum hinweg sehr erfolgreich war. Gleichzeitig hat die detaillierte Auswertung ergeben, dass das Format angepasst werden muss, um auch in Zukunft die Menschen zu erreichen.“

Erstmals fand die Woche für das Leben 1991 statt, mit dem expliziten Thema „Schutz des ungeborenen Kindes“. Auch um den Schutz des menschlichen Lebens bis zum natürlichen Tod ging es im Lauf der Jahre immer wieder. In manchen Jahren hatten sich die Themen jedoch relativ weit vom eigentlichen Kernanliegen der Lebensrechtsbewegung entfernt. So ging es 2023 um „Sinnsuche zwischen Angst und Perspektive“ und „die Sorgen junger Menschen“.

In diesem Jahr werden „die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderungen in den Mittelpunkt“ gestellt.

Die kommissarische EKD-Ratsvorsitzende Fehrs hatte Anfang April angekündigt: „2026 werden wir mit einem neuen ethischen ökumenischen Format zu den elementaren Lebensschutzfragen an den Start gehen.“

„Für den Schutz des Lebens treten wir weiterhin ein, und es ist ein großer Gewinn, dass wir das Thema 30 Jahre lang gemeinsam stark gemacht haben“, betonte sie. Dabei räumte sie ein: „In vielen ethischen Fragen hatten wir als evangelische Kirche immer wieder eine Position, die sich in Nuancen von der katholischen unterscheidet.“

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