Redaktion, 23 Juli, 2024 / 1:30 AM
Die chaldäisch-katholische Kirche – eine Ostkirche, die mit Rom in Gemeinschaft steht und im Irak beheimatet ist – hat erklärt, man „weigert sich, homosexuelle Verbindungen zu segnen“. Die chaldäische Synode teilte am Montag in aller Kürze mit, man habe sich am 16. Juli „mit dem Thema der sexuellen Belästigung und der LGBT-Frage“, befasst.
Die Synodenväter unterstrichen, wie es hieß, „die Notwendigkeit, Kinder vor sexueller Belästigung zu schützen und Priester über die Ernsthaftigkeit dieses Themas aufzuklären. Sie betonten, wie wichtig es ist, dass Priester am Kinderschutzprogramm teilnehmen und eine Bescheinigung der örtlichen Kirchenbehörde erhalten.“
„Zum Thema gleichgeschlechtliche Partnerschaften (zwei Menschen gleichen Geschlechts) wurde folgende Entschließung angenommen“, führte die Mitteilung aus. „Die chaldäische Kirche im Irak und in der ganzen Welt betrachtet gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht als Ehe, da sie die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als die rechtlich korrekte Ehe zur Gründung einer Familie ansieht.“
Außerdem weigere man sich, „homosexuelle Verbindungen zu segnen“, und zwar „um die Heiligkeit der Ehe zu wahren, die eines der sieben Sakramente ist“.
Mit ausdrücklicher Gutheißung von Papst Franziskus hatte der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Víctor Manuel Fernández, Ende 2023 mit dem Dokument Fiducia Supplicans die „Segnungen von Paaren in irregulären Situationen und gleichgeschlechtlichen Paaren“ unter bestimmten Umständen erlaubt.
Der internationale Aufruhr nach der Veröffentlichung des Dokuments bewegte den Vatikan dazu, in mehreren offiziellen und inoffiziellen Wortmeldungen den Inhalt zu entschärfen. So sagte etwa Papst Franziskus in einem Interview, man segne nicht die Verbindung, sondern jeweils die einzelnen Personen – obwohl Fiducia Supplicans ausdrücklich „Segnungen von […] gleichgeschlechtlichen Paaren“ erwähnt.
Die chaldäisch-katholische Kirche hat etwas mehr als eine halbe Million Mitglieder. Ursprünglich im Irak beheimatet, kam es im Zuge des Krieges, der ab 2003 von den USA trotz der Friedensbemühungen von Papst Johannes Paul II. geführt wurde, zu einer großen Auswanderungswelle. Inzwischen gibt es eine Reihe von Diaspora-Gemeinden.
Das Oberhaupt der chaldäisch-katholischen Kirche ist der Patriarch von Bagdad, Louis Raphaël I. Sako. Papst Franziskus machte ihn 2018 zum Kardinal.
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