Redaktion, 23 Juli, 2024 / 5:32 PM
Papst Franziskus hat in einem Beileidstelegramm den kürzlich verstorbenen ehemaligen Präsidenten und Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams, Nguyễn Phú Trọng, für dessen Beitrag zur Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam gewürdigt.
In dem am Dienstag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben spricht der Papst allen Trauernden und insbesondere der Familie des Verstorbenen sein Beileid aus. Das von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnete Telegramm ist an den amtierenden Präsidenten von Vietnam, Tô Lâm, gerichtet.
„Bei der Förderung der positiven Entwicklung der Beziehungen“ zwischen dem Heiligen Stuhl und der Sozialistischen Republik Vietnam habe Nguyễn Phú Trọng eine wichtige Rolle gespielt, heißt es in der Botschaft. Der Papst versicherte dem Präsidenten und allen Bürgern des Landes in dieser Zeit der Trauer „das Versprechen seiner geistlichen Nähe“.
Annäherung zwischen Vatikan und Vietnam
Der Tod von Nguyễn Phú Trọng am 19. Juli 2024 im Alter von 80 Jahren kam nur einen Tag nach seinem Rücktritt als Generalsekretär der Kommunistischen Partei. In den letzten Jahren hatte sich das Verhältnis zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam deutlich verbessert.
Ein Meilenstein war der Besuch des vietnamesischen Präsidenten Vo Van Thuong im Vatikan am 27. Juli 2023. Bei diesem Treffen wurde ein historisches Abkommen angekündigt, das es dem Heiligen Stuhl ermöglicht, wieder einen ständigen Vertreter in dem südostasiatischen Land zu haben – erstmals seit der Ausweisung des letzten apostolischen Delegaten durch die kommunistische Regierung im Jahr 1975.
Anfang 2024 äußerte Papst Franziskus bei einer Audienz mit einer Delegation von Vertretern der Kommunistischen Partei Vietnams den Wunsch, die katholische Gemeinschaft des Landes zu besuchen. Im Frühjahr desselben Jahres reiste der vatikanische „Außenminister“, Erzbischof Paul Richard Gallagher, nach Vietnam.
Katholische Kirche in Vietnam
Nach Angaben des Heiligen Stuhls leben in Vietnam derzeit etwa 6,8 Millionen Katholiken, was 7,4 % der Gesamtbevölkerung von rund 92,8 Millionen Menschen entspricht.
Die verbesserten Beziehungen zwischen Vietnam und dem Vatikan gehen auf das Jahr 1990 zurück. Ein regelmäßiger Austausch von Delegationen seit 2004 trug wesentlich dazu bei. Im Jahr 2011 ernannte Papst Benedikt XVI. einen nicht residierenden päpstlichen Vertreter in Hanoi, gefolgt von der Ernennung eines residierenden Vertreters Ende 2023 durch Papst Franziskus.
In einem Brief an die vietnamesischen Katholiken sprach Papst Franziskus von einem Zuwachs an „gegenseitigem Vertrauen“ zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam – eine Entwicklung, zu der der verstorbene Nguyễn Phú Trọng offenbar beigetragen hat.
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