Vatikanstadt, 04 Oktober, 2024 / 7:00 AM
Kardinal Víctor Fernández, der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre, hat erklärt, dass es noch keinen Raum für weibliche Diakone gebe. Gleichzeitig sprach er von einer Untersuchung und Vertiefung einer „entschiedeneren“ weiblichen Präsenz in der katholischen Kirche.
Bei der Eröffnung der letzten Etappe der Weltsynode zur Synodalität am Mittwoch sagte der Kardinal, es gebe „noch keinen Raum für eine positive Entscheidung des Lehramtes über den Zugang von Frauen zum Diakonat, verstanden als ein Grad des Weihesakraments“.
Der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre wies auch darauf hin, dass man „die Arbeit der beiden von Papst Franziskus eingesetzten Kommissionen zum Diakonat der Frau“ berücksichtigt habe. Er erinnerte an „die öffentliche Position des Papstes, der die Frage nicht für ausgereift hält“.
Die Zulassung des Frauendiakonats ohne eine angemessene Untersuchung und Vertiefung würde, so der Kardinal, „zu einer Art Trost für einige Frauen“ werden, während die entscheidende Frage der Beteiligung der Frauen in der Kirche „vernachlässigt“ werden würde.
Im Dialog mit dem Generalsekretariat der Synode und auf Wunsch des Papstes wies er daher darauf hin, dass das Dikasterium „die Frage nach dem Platz der Frau in der Kirche theologisch vertiefen“ wolle.
Entschiedenere weibliche Präsenz
In der vatikanischen Audienzhalle erklärte er, es sei notwendig, insbesondere ihre Beteiligung an der Entscheidungsfindung „und an der Leitung der Gemeinschaft“ zu untersuchen.
Fernández sprach sich auch dafür aus, über die „Erweiterung der dienenden Dimension der Kirche“ nachzudenken, um die Anerkennung von Charismen oder Institutionen des Dienstes bestimmter Frauen anzuregen, die „nicht unbedingt mit sakramentaler Macht verbunden sind“.
Nachdem er einige weibliche Heilige der katholischen Kirche wie Katharina von Siena, Johanna von Orléans oder die heilige Teresa von Avila genannt hatte, merkte er an, dass „die Frage des Zugangs zum Diakonat neu gestellt“ werde und dass man daher versuche, „die Räume für eine entschiedenere weibliche Präsenz zu erweitern“.
Position von Papst Franziskus zum Frauendiakonat
Papst Franziskus setzte im August 2016 eine erste Studienkommission ein, um die Möglichkeit der Einführung eines weiblichen Diakonats zu prüfen.
Anschließend setzte er im April 2020 eine zweite Kommission unter dem Vorsitz des Erzbischofs von L’Aquila in Italien, Kardinal Giuseppe Petrocchi, ein.
Während seines gesamten Pontifikats hat Papst Franziskus seine Position gegen geweihte weibliche Diakone zum Ausdruck gebracht. Im Mai 2019 erklärte er während einer Pressekonferenz auf seinem Rückflug von Mazedonien, nach Abschluss der Arbeit der Kommission werde die Möglichkeit der Weihe von Diakoninnen in der Kirche „zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben sein“.
Diese Ablehnung wiederholte er im Mai 2024, als er auf die Frage im amerikanischen Fernsehen nach der Möglichkeit, Frauen zu Diakonen zu weihen, mit einem klaren „Nein“ antwortete.
„Es gibt noch viel zu tun, um die Autoritätsperspektive in der Kirche zu verstehen“
Während einer Pressekonferenz am Donnerstag beim Presseamt des Heiligen Stuhls darauf angesprochen, wies Msgr. Riccardo Battocchio, ein Sondersekretär der Weltsynode zur Synodalität, darauf hin, dass Kardinal Fernández „auf sehr klare Weise die Perspektive aufgezeigt hat“.
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Er betonte, jetzt sei „nicht die Zeit“, eine Entscheidung zu treffen. Vielmehr sei es gut, dass die Frage vertieft werde: „Auch weil der Diakonat selbst nicht klar ist, wie er gestaltet werden soll.“
„Es gibt eine ganze Reihe von Arbeiten, um die Perspektive der Autorität in der Kirche zu verstehen, was grundlegend ist, um einen Weg zu finden, der diese Frage weiterführt und aufgreift. Ich denke, die Perspektive ist ziemlich klar, es geht um eine Suche und einen kirchlichen Weg, auf dem man gemeinsam vorankommt“, betonte Battocchio.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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