Redaktion, 25 Juni, 2025 / 4:00 PM
Die EU soll ihre Rolle als Friedensprojekt stärken – dazu ruft die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) in einem neuen Reflexionspapier auf. Unter dem Titel „Die Rolle der Europäischen Union in einer sich verändernden Welt: Von der Gründungsvision zur globalen Mission“ wurde das 22-seitige Dokument vor dem Hintergrund des katholischen „Jubiläums der Regierenden“ innerhalb des Heiligen Jahres 2025 präsentiert.
In dem Reflexionspapier werden spezifische Empfehlungen in drei Bereichen gegeben: Verteidigung, Sicherheit und Frieden; EU-Erweiterung und Nachbarschaftspolitik; Handel und internationale Partnerschaften. Die Bischöfe rufen dazu auf, Kandidatenländer mit „Reformanreizen“ und „angemessenen Finanzmitteln“ zu unterstützen und ihnen einen schrittweisen Zugang zum EU-Binnenmarkt, zu EU-Programmen, Agenturen und Ausschüssen zu gewähren. Der Beitrittsprozess müsse dabei „fair und leistungsbasiert“ bleiben.
Bezüglich internationaler Partnerschaften forderte die COMECE eine „relationale“ strategische Autonomie: Die EU sollte schädliche externe Abhängigkeiten reduzieren und gleichzeitig Allianzen mit gleichgesinnten Partnern vertiefen, um Frieden, nachhaltige menschliche Entwicklung und Klimaschutz zu fördern. Neue Partnerschaften sollten nicht nur Eigeninteressen ausgleichen, sondern diese auch mit Werten „kohärent“ verbinden.
Ethische Kontrolle von Verteidigungstechnologien
Zudem forderte das Reflexionspapier eine Verstärkung der ethischen Schutzmaßnahmen für die Erforschung, Produktion und Verwendung automatisierter und anderer moderner Verteidigungstechnologien. Hierzu gehöre auch die Ausarbeitung entsprechender EU-Richtlinien. Gleichzeitig müssten die EU-Waffenexportkontrollen verbessert und die Universalisierung des Waffenhandelsvertrags vorangetrieben werden.
Die Bischöfe plädierten für ein verstärktes multilaterales Engagement für Abrüstung und eine Aktualisierung der EU-Strategie gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen aus dem Jahr 2003. Sie warnten vor einem „gefährlichen Wettrüsten“, das „nicht dem Frieden, sondern nur kommerziellen Interessen dienen würde“.
Das Reflexionspapier bezog sich auf die Friedenslehre der katholischen Kirche und zitierte Papst Leo XIV., der nach seiner Wahl betonte, dass Frieden sowohl eine Gabe als auch eine Aufgabe sei. Der Papst habe von einem Frieden gesprochen, der „unbewaffnet und entwaffnend, demütig und ausdauernd“ sei.
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