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Indische Schwester: Die Kirchenführung hat meine Vergewaltigungsvorwürfe ignoriert

Bischof Franco Mulakkal

Erst nachdem sie von kirchlicher Seite mehrfach ignoriert wurde, sei sie zur Polizei gegangen: Das hat die Ordensfrau betont, die nach eigenen Angaben jahrelang von einem indischen Bischof vergewaltigt wurde.

"Ich rang um Unterstützung und erhielt erst einmal praktisch gar keine", so die heute 44-jährige Schwester der Missionare Jesu aus Kerala gegenüber der indischen Nachrichtenseite "Scroll.in" mit Blick auf den Zeitraum von zwei Jahren, währenddessen sie nach eigenen Aussagen wiederholt von Bischof Franco Mulakkal aus Jalandhar sexuell genötigt und vergewaltigt wurde.

Die Schwester wurde im "Scroll.in"-Interview nicht namentlich identifiziert.

Sie behauptet, dass Mulakkal sie zwischen 2014 und 2016 insgesamt 13 Mal sexuell missbraucht hat. Und dass sie sich, nachdem sie anderen Frauen ihrer Religionsgemeinschaft von den Angriffen Anfang 2017 erzählt hatte, auch schriftlich an katholische Verantwortliche im Land gewandt habe, darunter Kardinal George Alencherry.

Schließlich, so die Schwester, habe sie Briefe an den Apostolischen Nuntius in Indien geschickt, Erzbischof Giambattista Diquattro, sowie an den vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin – und an Papst Franziskus. Auf keines der Schreiben habe sie eine Antwort bekommen.

Schließlich ging die Ordensfrau im Juni 2018 zur Polizei und erstattete Anzeige.

Nach mehreren öffentlichen Demonstrationen zur Unterstützung des Anspruchs der Schwester wurde Mulakkal am 21. September festgenommen. Wie CNA Deutsch berichtete, kam Mulakkal auf Kaution frei; von seinem Amt als Diözesanbischof ist er derzeit suspendiert.

Der Bischof beteuert, unschuldig zu sein und sagte gegenüber "UCA News", dass die Anschuldigungen ein Rache-Akt gegen ihn seien, weil er selber gegen das sexuelle Fehlverhalten der Nonne vorgegangen sei. Der Bischof behauptet, die Ordensfrau habe ein Verhältnis mit dem Mann ihrer Cousine gehabt.

Eine polizeiliche Untersuchung ist im Gange.

Die Schwester sagte gegenüber "Scroll.in", dass sie von Kindesbeinen an Nonne werden wollte. Mit 20 Jahren wurde sie Novizin der Missionare Jesu.

Sie sagt, dass Bischof Mulakkal sie im November 2017 unter Druck gesetzt habe, ihre Behauptung zu widerrufen: Der Mann habe sie fast acht Stunden lang in einem Raum festgehalten, während er versuchte, sie davon zu überzeugen, die Anschuldigungen zurückzunehmen.

"Ich hatte einige Momente, in denen ich Gott fragte, warum ich?", sagte die Schwester im Interview mit "Scroll.in".

"Aber nach einer Weile wurde mir klar, dass Gott mich als Werkzeug auserwählt hatte, um sicherzustellen, dass Nonnen in Zukunft nicht mehr so leiden." Sie und weitere Ordensfrauen seien jedoch verleumdet, bedroht und angegriffen worden.

Am 22. Oktober wurde ein Hauptszeuge im Fall, Pater Kuriakose Kattuthara, unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Wie CNA Deutsch berichtete, bezweifeln Familienmitglieder, der Priester sei einem Herzstillstand erlegen.

Ein endgültiger Autopsiebericht wurde bislang noch nicht veröffentlicht.

Die Ordensfrau fordert indessen, dass "es innerhalb der Kirche einen internen Mechanismus geben sollte, über den wir uns beschweren können".

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Das wird sicherstellen, dass die Kirche nicht der öffentlichen Demütigung ausgesetzt ist."

Sie sei weiterhin selbstverständlich überzeugte Schwester und Katholiken: "Wenn dein Mann krank ist, würdest du ihn sterben lassen?"

Wie sie im Interview betont: "Wir sind mit der Kirche verheiratet, wir wissen, dass sie schwere Krankheiten hat und wir hoffen, dass wir ihr helfen können, sich selbst zu heilen."

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