Vatikanstadt, 06 Februar, 2019 / 6:12 AM
Papst Franziskus hat dem Vorwurf widersprochen, er lasse sich von islamischen Politikern instrumentalisieren. Auch das von ihm und dem Groß-Imam von Al-Azhar unterzeichnete "Dokument über Brüderlichkeit" verteidigte er gegen Kritik.
Auf dem Rückflug aus Abu Dhabi räumte der Pontifex ein, dass es diese Kritik gebe, aber das sei "Teil des Jobs", so Franziskus wörtlich. Ihm werde auch vorgeworfen, er lasse sich von anderen instrumentalisieren - sogar Journalisten.
Aber ich möchte eine Sache sagen. Das betone ich deutlich. Aus katholischer Sicht weicht das Dokument nicht einen Millimeter vom Zweiten Vatikanischen Konzil ab, das sogar mehrmals erwähnt wird. Das Dokument wurde im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils verfasst.
Er verstehe zwar, dass dieses Dokument auf Kritik stoße, doch es sei ein "Schritt nach vorne", auch im Sinn einer Entwicklung des Konzils.
"Es ist ein Schritt nach vorne. Aber der Schritt nach vorn, der nach 50 Jahren kommt, vom Konzil, der entwickelt werden muss. Die Historiker sagen, dass ein Konzil 100 Jahre braucht, um in der Kirche Fuß zu fassen. Wir sind auf halbem Weg."
Es gehe ihm um den "Prozess", so der Pontifex, "und Prozesse reifen wie Blumen, wie Früchte".
Auf die Frage eines italienischen Journalisten, warum er auf der Reise nicht die Christenverfolgung angesprochen habe, so wie der Großimam wiederholt von Islamophobie sprach und davor warnte, sagte der Papst, er spreche häufig über die Verfolgung von Christen.
"In der Tat habe ich über die Verfolgung von Christen gesprochen, nicht in diesem Moment, aber ich spreche auch häufig darüber, auch während dieser Reise habe ich darüber gesprochen, ich erinnere mich nicht wo, aber ich habe darüber gesprochen".
Franziskus fuhr fort: "Ich weiß nicht, ich denke, dass es in dem Dokument mehr um Einheit und Freundschaft ging, und ich habe das unterstrichen".
Gleichzeitig verurteile die Erklärung der Brüderlichkeit auch Gewalt. Terroristische Gewalt betreffe nicht nur Christen, und zerstöre die Person. Das verurteile auch die Erlärung, so der Papst.
(Wie CNA Deutsch berichtete, hat der Papst wiederholt vor einer "Gleichsetzung" des Islams mit Terrorismus gewarnt. Am 31. Juli 2016 sagte er wörtlich, auf dem Rückflug aus Krakau: "Wenn ich über islamische Gewalt sprechen will, dann muss ich auch über katholische Gewalt sprechen.")
Am gestrigen Dienstag betonte der Papst nun, auf die Frage einer anderen Journalistin, ob er denn glaube, dass die Erklärung in der islamischen Welt gelesen werde und die Menschen erreichen:
"Ich weiß und ich habe von einigen Muslimen gehört, dass es an Universitäten, zumindest an der Azhar, studiert werden muss, sowie an Schulen. Es muss studiert werden, nicht aufgezwungen... studiert!"
Den vollen Wortlaut des Papstes lesen Sie hier.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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