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ZdK verabschiedet Satzung zum "Synodalen Weg": Fokus auf Neuevangelisierung abgelehnt

Das Logo des "synodalen Weges".

Auf der Herbstvollversammlung des "Zentralkomitees der deutschten Katholiken" (ZdK) hat die Mehrheit dem Satzungsentwurf zum sogenannten "synodalen Weg" zugestimmt und ihn verabschiedet. Erneut hat die Satzung - die nach Intervention des Vatikans bereits geändert werden musste (CNA Deutsch hat ausführlich berichtet) - für kontroverse Diskussionen gesorgt. Ein Antrag auf Satzungsänderung, die Neuevangelisierung stärker in den Fokus rückt, wurde abgelehnt.

ZdK-Mitglied Karl zu Löwenstein erinnerte das Plenum an die Worte von Papst Franziskus, der wie schon seine Vorgänger im Papstamt eine Neuevangelisierung forderte. Bevor man über die Struktur der Kirche diskutiere, so Löwenstein, müsse man zunächst die Botschaft Christi wieder in den Mittelpunkt stellen.

Die ZdK-Vizepräsidentinnen Claudia Lücking-Michel und Karin Kortmann sagten daraufhin, dass die von Löwenstein angestrebte Satzungsänderung dazu führen würde, den für den 1. Dezember angedachten Start des "synodalen Weges" um mindestens ein halbes Jahr zu verzögern.

Das Online-Magazin "Kirche+Leben" berichtete: "Fast flehentlich warb eine Vertreterin der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands um Zustimmung zur Satzung. Es sei 'vielleicht die letzte Chance auf Erneuerung'.

Letzlich stimmten die Mitglieder der Vollversammlung mit großer Mehrheit – bei 17 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen – für die Satzung.

Die Neuevangelisierung zu einem Bestandteil des "synodalen Weges" zu machen, bleibt weiterhin unberücksichtigt; obwohl sie nicht nur von Laieninitiativen gefordert wird, sondern auch der Papst selbst mit seinem Brief "An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland" mit großer Deutlichkeit wiederholte, dass die Kirche vor allem dazu da ist, den Glauben zu verkünden: 

 "Ich erinnere daran, was ich anlässlich der im Jahre 2015 sagte, dass nämlich eine der ersten und größten Versuchungen im kirchlichen Bereich darin bestehe zu glauben, dass die Lösungen der derzeitigen und zukünftigen Probleme ausschließlich auf dem Wege der Reform von Strukturen, Organisationen und Verwaltung zu erreichen sei, dass diese aber schlussendlich in keiner Weise die vitalen Punkte berühren, die eigentlich der Aufmerksamkeit bedürfen."

Obwohl die Teilnehmer betonen, das Gespräche ergebnisoffen seien, werden immer wieder die Forderungen deutlich, die das Komitee an den "synodalen Weg" richtet: Eine Abschaffung des derzeitigen Zölibats, eine Einführung von Weihen für Frauen, die Einführung von "viri probati". Einen Abschluss des Änderungsprozesses eohne einen Beschluss zur Einführung des Diakonats der Frau könne sie sich "nicht vorstellen", so ZdK-Vize Kortmann gegenüber der "KNA".

Schon jetzt hat die Vollversammlung des ZdK ein Papier zur Segnung homosexueller Paaren verabschiedet. Die kirchliche Lehre sei "überholt", eine Segnungsfeier für schwule und lesbische Paare könne mit dem Ehesakrament nicht verwechselt werden.

Das ZdK argumentiert sogar, dass die Kirche diesen Paaren den "kirchlich vermittelten Segen Gottes" spenden müssen, denn sonst schaffe sie dadurch "existenzielle Notsituationen".

Der "verbindliche synodale Weg" startet offiziell am 1. Dezember 2019. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, und ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann werden am 1. Advent in einem Gottesdienst im Münchener Liebfrauendom gemeinsam eine "Synodalkerze" entzünden.

Der "Prozess" ist auf zwei Jahre angelegt und hat keine Rechtswirkung. In der Weltkirche wird der Vorgang höchst aufmerksam beobachtet. Vergangenen Donnerstag äußerte sich beispielsweise Kardinal Robert Sarah hinsichtlich der Befürchtungen, die Kirche in Deutschland plane ein Partikularkonzil, um Änderungen an der Lehre vorzunehmen: "Wenn eine Synode darauf abzielt, die Glaubenslehre zu verändern, dann ist es keine Synode mehr".

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