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Kardinal Bo unterschreibt Offenen Brief zum Vorgehen der Polizei in Hong Kong

Brennende Barrikaden in Hong Kong am 6. Oktober 2019.
Kardinal Bo
Demonstration in Hong Kong am 16. Juni 2019 – Veranstalter meldeten zwei Millionen Teilnehmer, die Polizei sprach von 338.000 Demonstranten

Kardinal Charles Maung Bo hat einen Offenen Brief unterschrieben, der eine Überprüfung des Vorgehens der Polizei gegen Demonstranten in Hong Kong fordert.

Kardinal Bo ist Vorsitzender der Konferenz der Bischöfe Asiens und Erzbischof von Rangun in Burma

In dem öffentlichen Schreiben fordern insgesamt 38 Unterzeichner – darunter Politiker und Juristen aus 18 Nationen, darunter Australien, Großbritannien, Irland, Kanada und den USA – die Regierungschefin Carri Lam auf, eine unabhängige Überprüfung des Vorgehens der Polizei einzuleiten.

Auch John Bercow, der ehemalige Speaker des britischen House of Commons sowie Malcolm Rifkind, der ehemalige Außenminister in London, ebenso wie Alissa Wahid, die Tochter des verstorbenen Präsidenten Indonesiens Abdurrahman Wahid, haben den Brief unterzeichnet, berichtet "Matters India".

Die Unterzeichner fordern Lam auf, die Haltung ihrer Regierung zu überdenken und sich der Forderungen der regierungskritischen Demonstranten anzunehmen.

Die Polizei hat "radikale Demonstranten" beschuldigt, Geschäfte in Einkaufszentren in der ganzen Stadt zu zerstören. Beamte gingen in der vergangenen Woche unter anderem mit Tränengas gegen Gruppen vor. Über 200 Menschen wurden wegen "Unruhestiftung" in verschiedenen Bezirken Hong Kongs festgenommen.

In den vergangenen sieben Monaten schwerer Unruhen sind laut "India Matters" 6.494 Personen verhaftet worden.

"Wir appellieren an Sie, Ihre Autorität zu nutzen und Ihre Verantwortung wahrzunehmen, um echte Wege aus dieser Krise zu suchen, indem Sie sich mit den Beschwerden der Menschen in Hongkong befassen, die Hongkonger Polizei unter Kontrolle bringen, die Rechenschaftspflicht und ein Ende der Straflosigkeit für schwere Menschenrechtsverletzungen sicherstellen und einen Prozess demokratischer politischer Reformen einleiten", so der Brief.

Die Unterzeichner räumen ein, dass "ein kleiner Teil der Demonstranten aus Verzweiflung gewalttätig geworden ist" – der Grund dafür sei, dass die Regierung sich weigere, ihnen zuzuhören.

Politische Maßnahmen

Sowohl die Vereinten Nationen als auch mehrere Länder, darunter die USA, haben Schritte unternommen, um Sanktionen und weitere Maßnahmen gegen Hong Kong zu ergreifen mit dem Ziel Menschenrechte vor Ort sicherzustellen, berichtet die "South China Morning Post" .

Auch die Europäische Union ist im Begriff, eine entsprechende Gesetzgebung auf den Weg zu bringen.

Der Vatikan dagegen hat sich bislang nicht zur Lage in Hong Kong klar positioniert.

Papst Franziskus und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin stehen wegen des umstrittenen Abkommens mit der kommunistischen Führung der Volksrepublik im September 2018 fortwährend auch innerkirchlich in Kritik. Katholische Studentenführer sagten gegenüber CNA im vergangenen September, dass sie nicht mehr mit Papst Franziskus oder dem Vatikan rechnen.

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