Regensburg, 28 Februar, 2020 / 2:15 PM
In einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" hat sich Bischof Rudolf Voderholzer zur Debatte um die Nachfolge des Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz (DBK) geäußert und dabei einige Neuerungen im Wahlverfahren vorgeschlagen.
Am kommenden Montag wird bei der Frühjahrsvollversammlung der DBK in Mainz ein neuer Nachfolger für den aktuellen DBK-Vorsitzenden Kardinal Reinhard Marx gewählt. Marx hatte angekündigt, für eine zweite Amtszeit nicht zur Verfügung zu stehen. Auch für den langjährigen Sekretären der DBK, Pater Hans Langendörfer SJ, wird ein Nachfolger gesucht.
Im Tagespost-Interview vom Donnerstag sprach sich Bischof Voderholzer nun für ein Turnusmodell bei der Wahl des Vorsitzenden aus. Damit könne man künftig besser Richtungsstreitigkeiten vermeiden, so der Regensburger Oberhirte.
"Mir kommt es darauf an, genau diesem Flügeldenken den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich mache mir Sorgen, dass das Amt des Vorsitzenden durch eine Wahl zu sehr politisiert wird. Wir sollten hingegen alles fördern, was uns Bischöfe zu einer größeren Einigkeit führt."
Konkret schwebe ihm ein Modell vor, wonach alle Erzbischöfe in alphabetischer Reihenfolge das Amt übernähmen, allerdings nur für drei statt der bisher vorgesehenen sechs Jahre. Demnach wäre erst der Erzbischof von Bamberg, dann nach jeweils drei Jahren Berlin, Freiburg, Hamburg, Köln, München und Paderborn an der Reihe.
Diese Modell, so Voderholzer, passe "recht gut zum katholischen Verständnis von Kirche und auch zu den Überlegungen von Papst Franziskus". Dadurch würden auch die Personaldebatte entfallen, ebenso "ein wie auch immer gearteter Wahlkampf, und eben deshalb auch die damit verbundene Politisierung". Voderholzer sagte der Tagespost, er möchte, dass die Bischöfe "in Ruhe" über diesen Vorschlag reden, "auch wenn wir dann erst in der Herbstvollversammlung zu einer Entscheidung gelangen".
Bislang wird der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz von der Vollversammlung auf die Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Diese Amtszeit kann einmal um eine weitere verlängert werden.
Alle Hintergründe zur Struktur der Bischofskonferenz, zu ihren Aufgaben und über das bisherige Wahlverfahren des Vorsitzenden lesen Sie hier.
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