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Kommunität von Bose: Gründer Enzo Bianchi muss sein Kloster verlassen

Enzo Bianchi, Gründer der Kommunität von Bose, mit Papst Franziskus bei einem Treffen am 23.06.2014
Enzo Bianchi im Jahr 2013
Gemeinschaft von Bose beim Gebet
Die Gebäude der Gemeinschaft in Bose im Piemont.

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Enzo Bianchi, der 77 Jahre alte Gründer der Kommunität von Bose, muss sich von der Gemeinschaft trennen, das Kloster verlassen und an einen anderen Ort ziehen.

Auch drei weitere Mitglieder der Gemeinschaft, Bruder Goffredo Boselli, Bruder Lino Breda und Schwester Antonella Casiraghi sind von der gleichen Entscheidung betroffen. Alle vier verlieren die Ämter, die sie aktuell innehatten.

Das berichtet unter anderem ACI Stampa, die italienischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.

Nachdem im vergangenen Januar eine Apostolische Visitation unter Leitung von Pater Abate Guillermo León Arboleda Tamayo, Pater Amedeo Cencini und Mutter Anne-Emmanuelle Devéche, Äbtissin von Blauvac, durchgeführt worden war, wurde nun vom Vatikan diese Entscheidung getroffen.

Der Papst hatte die Visitation aufgrund von "ernsthaften Sorgen, die von mehreren Seiten an den Heiligen Stuhl herangetragen wurden und die im Hinblick auf die Ausübung der Autorität des Gründers, auf die Leitung der Gemeinschaft und das geschwisterliche Klima eine angespannte und problematische Situation in unserer Kommunität meldeten" angeordnet, wie es in einer Mitteilung auf der Website der Gemeinschaft heißt.

Die entsprechenden Entscheidung wurde in Form eines besonderen Dekrets vom 13. Mai, das die Unterschrift des Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin trägt und vom Papst ausdrücklich bestätigt wurde, übermittelt.

"Unter Berücksichtigung der kirchlichen und ökumenischen Relevanz der Kommunität von Bose und weil es wichtig ist, dass sie weiterhin die Rolle übernehmen kann, für die sie bekannt ist, indem sie schwerwiegendes Unbehagen und Missverständnisse überwindet, die sie schwächen oder sogar annullieren könnten, wollte der Heilige Vater mit der Apostolischen Visitation der Gemeinschaft Hilfe anbieten in Form einer Zeit des Zuhörens von Seiten einiger Personen, die sich durch Vertrauen und Weisheit auszeichnen", liest man weiter in der Mitteilung.

Durch den Brief des Kardinalstaatssekretärs an den Prior und die Gemeinschaft habe der Heilige Stuhl zudem "einen Weg der Zukunft und Hoffnung aufgezeichnet, indem er die tragenden Leitlinien eines Prozesses der Erneuerung angegeben hat, von denen wir hoffen, dass sie unserem klösterlichen und ökumenischen Leben neuen Schwung verleihen".

Stichwort: Kommunität von Bose

Der Laie Enzo Bianchi gründete im Jahr 1965, als das Zweite Vatikanischen Konzil endete, die später als ökumenische Gemeinschaft von Frauen und Männern konzipierte, heute klösterliche Kommunität. Ihr Sitz ist in dem zwischen Turin und Mailand gelegenen Piemonter Örtchen Bose. 

Gemäß der monastischen Tradition und der evangelischen Räte führen die Männer und Frauen – es sind insgesamt nach offiziellen Angaben etwa sieben Dutzend - ein Leben in Gebet und Arbeit, pflegen das Stundengebet und arbeiten in verschiedenen Bereichen.

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