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Neue Zahlen: Rekord-Einnahmen an Kirchensteuer bei gleichzeitigem Rekord an Austritten

Viele Einnahmen, aber immer weniger Gläubige, die offiziell zur katholischen Kirche in Deutschland gehören.

Ein neuer Rekord an Kirchensteuer-Einnahmen – bei gleichzeitigem Negativ-Rekord an Austrittszahlen: Die katholische Kirche in Deutschland hat im Jahr 2019 über 6,76 Milliarden Euro verdient.

Das ergibt sich aus einer Broschüre der deutschen Bischofskonferenz, die am heutigen Montag veröffentlicht wurde. Demnach hat die Kirche im vergangen Jahr 100 Millionen Euro mehr eingenommen also noch im Jahr 2018. Damals waren es offiziell 6,643 Milliarden Euro.

Laut der Broschüre "Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2019/20" nahm die Kirche 6,760,822,900 Euro an Steuergeldern ein.

Gleichzeitig traten im Jahr 2019 traten mehr Katholiken aus der Kirche aus als je zuvor, wie CNA Deutsch berichtete.

Weder die Publikation der Bischofskonferenz noch die dazu veröffentlichte Mitteilung äußert sich zu diesen Zahlen. Stattdessen wirbt die Broschüre für den umstrittenen "Synodalen Prozess" – und widmet sich den Themen "Schöpfung und Umwelt" und "Inklusive Kirche", sowie der Coronvirus-Pandemie.

Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Konferenz, schreibt in seinem Vorwort, die Kirche sei in Deutschland entsprechend ihres Auftrags "sehr präsent", was etwa die Arbeit der Caritas betreffe.

Es gehe aber auch um die Verkündigung des Evangeliums, so der Limburger Bischof weiter: "Wie kann Evangelisierung unter den konkreten Zeitzeichen gelingen, die uns alle in einer freiheitlichen Gesellschaft prägen? Ich hoffe, dass die Arbeitshilfe Anregungen für diese Fragen gibt".

Warnungen des Papstes

Papst Franziskus hat die deutschen Bischöfe gewarnt, ihr Heil nicht in "Verwaltungsreformen"  zu suchen und aufgefordert, sich der Glaubenserosion im Land zu stellen. Vor einem Jahr, am 29. Juni 2019, schrieb er in seinem historischen Brief an die deutschen Katholiken:

"Heute indes stelle ich gemeinsam mit euch schmerzlich die zunehmende Erosion und den Verfall des Glaubens fest mit all dem, was dies nicht nur auf geistlicher, sondern auch auf sozialer und kultureller Ebene einschließt", so Franziskus.

Er selbst habe bereits 2015 die deutschen Bischöfe vor der "lähmenden Resignation" gewarnt, fuhr Franziskus fort. 

Am heutigen 20. Juli hat der Papst nachgelegt: Eine neue Instruktion schreibt vor, dass Pfarreien der katholischen Kirche sich missionarisch ausrichten müssen.

Kirchensteuer auf den Prüfstand?

Der Zusammenbruch des Glaubenslebens wie der quantitiven Zahlen der Kirche in Deutschland eskaliert nicht nur seit Jahrzehnten – er wird voraussichtlich auch anhalten: Bis zum Jahr 2060 soll sich die Zahl der Kirchensteuer zahlenden Christen in Deutschland halbieren, laut einer 2019 vorgestellten Prognose eines Projekts von Wissenschaftlern der Universität Freiburg.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Grund für den Einbruch sind auch hier vor allem hohe Austrittszahlen und weniger Taufen, aber auch der Mangel an Nachwuchs: Kindermangel und Überalterung in Deutschland allein bedeuten laut Prognose bis 2060 einen Rückgang von 21 Prozent - gut ein Fünftel also.

Andere Faktoren - etwa Austritte - bedeuten einen Rückgang von 28 Prozent - knapp ein Drittel der derzeitigen Mitgliedszahlen.

Insgesamt wird sich die Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland demzufolge um 49 Prozent verringern - zumindest derer, die auch Kirchensteuer zahlen, wie CNA Deutsch berichtete

Wie angesichts solcher Entwicklungen eine - ohnehin theologisch umstrittene - Kirchensteuer nach bisheriger Art aufrecht erhalten werden kann, ist die zentrale Frage.

Ende März 2019 hatte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke die Bischöfe aufgefordert, das Thema zu diskutieren

"Wir, die deutschen Bischöfe, müssen uns dringend damit befassen, wie es mit der Kirchensteuer weitergehen kann und soll. Diese Diskussion vermisse ich. Denn die katholische, aber auch die evangelische Kirche sieht sich jedes Jahr mit einer großen Zahl von Kirchenaustritten konfrontiert."

Ein besserer Weg für die Zukunft sei Freiwilligkeit, schlug Bischof Hanke vor. Die offizielle Website der Bischofskonferenz räumt auf ihrer "Projektseite" zu den Prognosen bereits 2019 ein, dass der Großteil des Rückgangs allein daran liegt, dass sich die Menschen von der katholischen - und evangelischen - Amtskirche abwenden.

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