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Vatikan führt Gespräch über Pfarrei-Instruktion nicht mit ZdK-Funktionären

Bischof Georg Bätzing

Eine neue Absage aus dem Vatikan für Bischof Georg Bätzing – und eine Einladung nach Rom: Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz ist mit seiner Forderung vorerst gescheitert, mit Laienfunktionären des Zentralkomitees der deutschen Katholiken bei der Kleruskongregation über die Pfarrei-Instruktion des Vatikans ein "klärendes Gespräch" zu führen. Zudem lehnt der Vatikan in Absprache mit Papst Franziskus laut Medienberichten die Kritik aus Deutschland erneut deutlich ab. 

Den Brief Kardinal Beniamino Stellas, des Präfekten der Kleruskongregation, an Bätzing bestätigte die deutsche Bischofskonferenz am heutigen 26. Oktober. Wörtlich schreibt ein Sprecher der Bischofskonferenz:

"Dem Vorsitzenden [Bischof Bätzing] erscheint aber auch das Gespräch mit dem Präsidium des Synodalen Weges der Sache nach angemessen. Wann es stattfinden kann, wird Bischof Bätzing mit der Kongregation besprechen".

Kardinal Stellas Brief enthalte "theologische und kirchenrechtliche Hinweise zur Sendung der Pfarrgemeinden", so die Bischofskonferenz. Nun werde dieser "in der Bischofskonferenz besprochen" werden, und separat aber auch mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken.

"In Anbetracht der Tatsache, dass diese Instruktion ihrer Art wegen in erster Linie an die Bischöfe gerichtet ist (vgl. can. 34 § 1 CIC), betrachte ich in dieser Phase diese als die erforderlichen Gesprächspartner dieser Kongregation", schreibt der Kardinal laut einer von weiteren Medien ziterten Angabe der "Herder Korrespondenz". Zudem stellt demnach der Kardinalpräfekt klar, dass er zur Vorbereitung seines achtseitigen Briefes "mit dem Heiligen Vater am 7. September 2020 über eine angemessene Antwort an die deutschen Bischöfe" gesprochen habe.

Laut der "Herder-Korrespondenz" weist Kardinal Stella auch die von deutscher Seite – zum Teil vehement und polemisch – geäußerte Kritik an der Instruktion in seinem Brief erneut zurück. Der Vatikan rufe lediglich geltendes Kirchenrecht in Erinnerung.

"Wie die Bischöfe aufmerksam und eifersüchtig darauf bedacht sind, dass ihre Vorrechte und Rechte geschützt und respektiert werden, ist es ebenso richtig, dass sie jene kanonischen Normen beachten und anerkennen, die die Bereiche und die Kompetenzen der Kleriker, der Gottgeweihten und der Laien betreffen."

Wie CNA Deutsch berichtete, ruft das von Papst Franziskus approbierte Schreiben die Pfarreien der Kirche in aller Welt zur Mission auf.

Dort, wo keine Pfarreien möglich sind – oder nicht mehr möglich sind – sollen Bischöfe "missionarische Vorposten" erreichten: Diese "Missionsstationen" sollen "Gebets- und Anbetungszeiten, Katechesen und andere Initiativen zum Wohl der Gläubigen" gewährleisten.

Die Instruktion zur "pastoralen Umkehr" in den Pfarreien der Weltkirche wurde am 20. Juli 2020 im Vatikan vorgestellt und im vollen Wortlaut auf dessen Website auch in deutscher Sprache veröffentlicht.

"Das Ziel der Mission und Evangelisierung der Kirche ist stets das Volk Gottes als Ganzes. Der Kodex des kanonischen Rechts hebt hervor, dass die Pfarrei kein Gebäude oder ein Bündel von Strukturen ist, sondern eine konkrete Gemeinschaft von Gläubigen, in der der Pfarrer der eigene Hirte ist", heißt es in Abschnitt 27 der Instruktion.

Das Dokument der Kleruskongregation regelt verbindlich – in Auslegung des geltenden Kirchenrechts – die Erneuerung der traditionellen Pfarrei: Es geht um Neuevangelisierung, ein besseres Verständnis des Glaubens sowie die rechte Feier der Sakramente.

Während sich der Erzbischof von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki, "dankbar" für das Schreiben zeigte, übten mehrere andere Bistumsvertreter aus Deutschland teils scharfe Kritik. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode teite mit, er halte die Anweisung aus Rom für eine "starke Bremse der Motivation und Wertschätzung der Dienste von Laien". Bode sagte auch, er  befürchte eine "Umkehr zur Klerikalisierung", weil das Schreiben erklärt, dass Pfarrer - nicht Laien - eine Pfarrei leiten.

Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper hatte kürzlich in einem Interview einen Teil seiner Amtsbrüder für ihre Ablehnung des Dokuments kritisiert. Kasper wörtlich:

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"Die deutsche Kritik geht am eigentlichen Anliegen der Instruktion, der pastoralen Umkehr zu einer missionarischen Pastoral, völlig vorbei. Dabei wäre genau dieses Grundanliegen von Papst Franziskus in Blick auf die beunruhigenden jüngst veröffentlichten Zahlen der Kirchenaustritte hoch aktuell."

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